Kommunikative Einöde

Und wieder heißt es „Warten“ für UNNA.braucht.EIS (UbE). Eigentlich hatte die Stadtspitze zugesichert, dass die Kostenschätzung der Verwaltung, die für die Durchführung des geplanten Bürgerbegehrens zur Errichtung einer neuen Eishalle am Bergenkamp gesetzlich zwingende Voraussetzung wäre, bis Mitte Dezember vorliegen würde. Leider verstrich dieser Termin ereignislos und man sah auf Seiten der Stadt auch keine Veranlassung, Gründe für die Verspätung oder gar einen neuen Termin für die Vorlage der Kostenschätzung zu bennenen. Wieder einmal sieht sich UbE also mit der kommunikativen Einöde des Unnaer Rathauses konfrontiert, die die Durchführung eines Bürgerbegehrens erschwert bzw. unmöglich macht.

Aber man sollte fair bleiben. Immerhin einen Kontakt mit dem Bürgermeister hat es ja seit Dezember gegeben. Am 22.01.2024 hat nämlich ein Gespräch zwischen Vertretern von UbE und Herrn Wigant stattgefunden. Dieses wurde vom Bürgermeister jedoch im Wesentlichen dazu genutzt, um die Pressearbeit von UbE zu kritisieren und deutlich zu machen, dass er die öffentlich geäußerte Einschätzung eines Gründungsmitglied von UbE, wonach er als Bürgermeister mit der Handhabung der Sitaution überfordert sei, empört zurückzuweisen. Seitdem sind weitere sechs Wochen ins Land gegangen, ohne dass sich sachlich-inhaltlich etwas getan hätte. Die avisierte Kostenschätzung ist augenscheinlich immer noch nicht erstellt und auch sonst hüllt man sich im Rathaus in beredtes Schweigen. Auch im Rahmen des aktuellen Bürgerbegehrens werden UbE also weiterhin Steine in den Weg gelegt, Hürden aufgebaut und gesetzlich zwingend vorgeschriebene Leistungen der Stadt (wie die Kostenschätzung gem. § 26 Abs. 2 Gemeindeordnung NRW) werden schlicht nicht bzw. nicht rechtzeitig erbracht. So kann Basisdemokratie nicht funktionieren!

Nach nunmehr fast fünf Jahren Engagement für eine Eishalle in Unna und vielen hundert Stunden harter ehrenamtlicher Arbeit müssen wir leider feststellen, dass man in Unna mit bürgerlichem Engagement wenig bewegen kann. Zumal wenn man sich vor Augen hält, dass selbst wenn es trotz der massiven Verzögerungstaktik der auf Seiten der Stadtspitze handelnden Personen gelingt, einen im Sinne der Initiative erfolgreichen Bürgerentscheid herbeizuführen,  dieser einfach ausgesessen bzw. nicht umgesetzt wird.

 Hierbei handelt es sich nicht um Resignation, sondern schlicht um die nüchterne Feststellung. Natürlich sind wir nach wie vor der Überzeugung „Unna braucht Eis!“. Wir sehen, dass die umliegenden Eishallen im wahrsten Sinne des Wortes „aus allen Nähten platzen“. Eissport und Freizeitaktivitäten in der Eishalle sind voll im Trend und beliebt, wie lange nicht. Da wir als kleiner lokaler Verein nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen, uns gerichtlich mit der Stadt auseinander zu setzen, haben wir jedoch schweren Herzens beschlossen, unser Bürgerbegehren zurückzuziehen. Wir müssen uns den Realitäten stellen und zur Kenntnis nehmen, dass angesichts der aktuellen Mehrheitsverhältnisse und der Einstellung der handelnden Mandatsträger zur Sache ein Bürgerbegehren zum Neubau einer Eishalle mit vertretbarem personellen und finanziellen Aufwand derzeit nicht darstellbar ist. Wir werden die politische Landschaft aber weiter beobachten und hoffen, dass ein Umdenken auf Seiten der Lokalpolitik einsetzt.

Immerhin:

Nächstes Jahr findet die nächste Kommunalwahl statt und wer weiß , vielleicht führen geänderte Mehrheitsverhältnisse im Rat dazu, dass unsere Expertise dann (bestimmt) wieder gefragt ist.

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