„Zum Erhalt der EIShalle verpflichtet – Eis ist gefrorenes Wasser, nicht Plastik“ – Warnendes Beispiel Timmendorf

Die Eishalle Unna bei der öffentlichen Begehung am 16. 7. 18. (Archivbild Rundblick)

Auf Kunststoffplatten „Eislaufen“ statt auf Eis? Den „Plastikeis“-Vorschlag der Unnaer Grünen, der bei unseren Lesern und in den sozialen Medien einen regelrechten „Shitstorm“ ausgelöst hat, will die Stadtverwaltung nichtsdestotrotz in ihre Gespräche mit „UNNA.braucht.EIS“ mitnehmen.

So wurde es im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASBV) am Mittwoch (9. 10.) vereinbart, wobei zunächst wieder eine Diskussion über den ausgerufenen „Klimanotstand“ entbrannte. 

FLU-Chef Klaus Göldner platzte dabei kurzzeitig der Kragen. Er frage sich, wieso die Grünen allen Ernstes einen Antrag auf Plastikeis stellten, da in einer Eishalle nun mal mit Eis gearbeitet werde, und Eis sei gefrorenes Wasser und nicht Plastik. Womöglich entstünde beim Rumkurven mit Kurven auf dem Plastik dann noch Mikroplastik? Und das wolle man ja wohl noch weniger?

„Wir haben hier einen Bürgerentscheid vorliegen, der zwingend umzusetzen ist“, pochte Göldner auf die Verpflichtung ohne Wenn und Aber nach dem klaren Ausgang des Bürgervotums pro Eishalle Ende Mai. Der Technische Beigeordnete Jens Toschläger versicherte, dass die Frage, ob preisgünstige Alternativen machbar und sinnvoll seien, ohnehin in den Gesprächen mit „UNNA.braucht.EIS“ abgeprüft würden.

Was passiert aber eigentlich, wenn die Sanierung der Eishalle jetzt doch mehr kosten wird als im Bürgerentscheid dargestellt?

Wird dann wieder ein neuer Bürgerentscheid mit einer neuen, höheren Finanzierungssumme nötig?

Warnendes Beispiel Timmendorf:

Volker König, der zum ersten Mal den ASBV leitete, bejahte das – unter Hinweis auf Timmendorf, wo die Bürger bereits zum dritten Mal über eine Eishalle abstimmen.

Dort gab es nach dem zweiten Bürgerentscheid im Februar 2017 eine zeitintensive EU-weite Ausschreibung für die Hallensanierung. Doch Politik hätte  klar gefordert, eine Halle mit Mehrwert zu schaffen – was bei der Planung nicht berücksichtigt wurde.

„Viele Eishockeyfans und -sportler sind genervt“, berichtete der NDR, „Verwaltung und Politik wird vorgeworfen, die Entscheidung auszusitzen und hinauszuschieben.“ Die Beschuldigten weisen das stets zurück, doch es ist bisher wenig passiert. Man müsse bedenken, dass die Sanierung sehr teuer sei, wird der Bürgermeister zitiert, andere Projekte wie Schulen, Straßen oder Seebrücke (alles vergleichbar mit Unna also) müssten auch bedacht werden.

Die Verwaltung in Timmendorf hatte zuletzt für die Sanierung der Eissporthalle mehr als 8,3 Millionen Euro berechnet – nahezu die identische Summe, die das Büro Weicken für die Halle in Unna angegeben hat.

Doch Klaus Göldner unterstrich dazu: „Der Bürgerentscheid in Unna wurde mit dem Hinweis auf ca. 10 Millionen entschieden. Wir vermuten, dass wir letztlich weit darunter bleiben. Deshalb brauchen wir da auch kein neues Votum der Bürger.“

Quelle: Rundblick Unna

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