Bürgerwille eiskalt abserviert? „Mehr Demokratie“ NRW fordert neuen Bürgerentscheid und Abschaffung der Kostenschätzung

Derzeit zum Covid-Schnelltestzentrum umgemodelt: die Eissporthalle Unna. (Foto RB)

„Bürgerwille eiskalt abserviert?!“ Der Verein „Mehr Demokratie NRW“ ist auf den Unnaer Eishallenstreit aufmerksam geworden. Er fordert: Im Zweifel müsse es einen erneuten Bürgerentscheid geben.

In einer vom 22. Juni datierten Pressemitteilung des Vereins mit Sitz in der Landeshauptstadt Düsseldorf heißt es zu dem Streit:

„Im Mai 2019 haben sich die Bürger Unnas bei einem Bürgerentscheid für eine Sanierung ihrer Eishalle ausgesprochen. Ziemlich genau zwei Jahre später hat der Stadtrat vergangenen Mittwoch (16.06.) entschieden, diesen Bürgerentscheid aufzuheben und nicht umzusetzen. (HIER berichten wir)

Begründet hat der Rat seinen Beschluss mit gestiegenen Kosten für die Sanierung.

„Zwei Jahre nach einem Bürgerentscheid endet dessen Bindungswirkung, rechtlich ist der Rat also auf der sicheren Seite. Mit Blick auf unsere Demokratie würde ich aber dringend empfehlen, den politischen Auftrag der 16.000 Bürgerinnen und Bürger nicht zu ignorieren, die sich beim Bürgerentscheid für die Eishalle ausgesprochen haben“,

so Achim Wölfel, Leiter des Landesbüros NRW von Mehr Demokratie.

Dass sich die äußeren Umstände nach einem Bürgerentscheid wesentlich ändern, könne laut Wölfel durchaus vorkommen. Im Zweifel brauche es dann aber eine erneute Abstimmung der Bürger.

In Unna stimmten die Bürger am 26. Mai 2019 über den Erhalt der dortigen Eissporthalle ab. Der Stadtrat hatte im Jahr 2018 die Schließung der Eissporthalle beschlossen. Die Bürgerinitiative „Unna.braucht.EIS“ wandte sich mit einem Bürgerbegehren gegen diesen Ratsbeschluss.

Bei einer Abstimmungsbeteiligung von 52,9 Prozent sprachen sich 59,4 Prozent der Abstimmenden für eine Sanierung der Eissporthalle aus.

Zu einer Umsetzung des Bürgerentscheids ist es bis heute nicht gekommen, immer wieder wurden die Sanierungskosten kontrovers diskutiert. Verschiedene Sanierungsszenarien samt Kosten wurden im April 2021 im Stadtrat vorgestellt.

Nachdem diese Szenarien teurer ausfielen als die ursprünglich von der Verwaltung geschätzten Kosten, beschäftigte sich der Stadtrat mit möglichen Alternativen zur Sanierung. So steht etwa der Bau einer Traglufthalle als kostengünstige Alternative, vorgeschlagen vom Königsborner Jugend-Eishockey-Club, im Raum.

„Unabhängig davon, wie es mit der Eishalle weiter geht, hat das gesamte Verfahren in Unna erneut überdeutlich gezeigt, dass die Kostenschätzung bei Bürgerbegehren abgeschafft werden sollte!“, so Wölfel.

Die Unnaer Stadtverwaltung ging bei ihrer ursprünglichen Kostenschätzung für das Bürgerbegehren von Sanierungskosten in Höhe von rund 8,5 Mio. Euro aus. Diese Kostenschätzung war auch auf der Unterschriftenliste des Begehrens abgedruckt.

In einem kürzlich erstellten Gutachten geht man nun von Sanierungskosten in Höhe von mehr als 12 Mio. Euro aus. Wölfel:

„Wenn sich die Bürgerinnen und Bürger nicht auf eine Kostenschätzung der Stadt verlassen können, dann sollte diese auch nicht auf eine Unterschriftenliste gedruckt werden müssen.“

Die Frage nach den Kosten eines Bürgerbegehrens sei enorm wichtig, sie gehöre aber in die öffentliche Debatte und nicht auf eine Unterschriftenliste. So fordert Mehr Demokratie, dass die Kostenschätzung in NRW nach bayerischem Vorbild aus dem Anforderungskatalog für Bürgerbegehren gestrichen wird.

Reformbedarf bestehe laut Wölfel auch bei der sogenannten Sperrfrist für Bürgerentscheide. Diese Sperrfrist beträgt in NRW zwei Jahre. Vor Ablauf dieser Frist kann das Ergebnis eines Bürgerentscheids weder durch ein erneutes Bürgerbegehren noch einen Ratsbeschluss abgeändert oder aufgehoben werden. Die einzige Ausnahme davon ist ein erneutes Votum der Bürger im Rahmen eines Ratsbürgerentscheids.

Laut Wölfel sollten die Erfahrungen mit dem Unnaer Bürgerentscheid zum Anlass genommen werden, um ernsthaft über Sinnhaftigkeit und Ausgestaltung der Sperrfrist nachzudenken. Denn:

„Die derzeitige Regelung ermöglicht es, unliebsame Bürgerbegehren in der politisch überschaubaren Zeit von zwei Jahren auszusitzen und anschließend per Ratsbeschluss zu kippen.“

Besser wäre deshalb eine Verlängerung der Sperrfrist auf vier bis fünf Jahre oder eine Regelung, die eine Aufhebung von Bürgerentscheiden einzig durch erneute Bürgerentscheide erlaube.

Weiterführende Informationen:
1. Kostenschätzung kostet Nerven und Zeit: https://nrw.mehr-demokratie.de/themen/buergerentscheid/was-wir-wollen/kostenschaetzung/
2. Gericht bestätigt: Verwaltung muss Kostenschätzung für Bürgerbegehren in Essen abgeben: https://nrw.mehr-demokratie.de/presse/presse-einzelansicht/gericht-bestaetigt-verwaltung-muss-kostenschaetzung-fuer-buergerbegehren-in-essen-abgeben/

Quelle: Rundblick Unna

Aus für Eishalle: „Attentat in aller Öffentlichkeit – das Opfer: die Demokratie“

Nun ist es also soweit. Der Bürgerentscheid zum Erhalt der Eishalle am Bergenkamp ist vom Rat aufgehoben worden.

Manch einer, der am 26.05.2019 für den Erhalt der Eishalle gestimmt hat, wird vielleicht zurecht fragen: Wo ist meine Stimme, Herr Wigant? Die nüchterne Antwort lautet, dass sie gestern vom Rat der Stadt Unna zusammen mit der Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement und Demokratie in den Mülleimer geworfen wurde.

Allen hohlen Phrasen und leeren Beteuerungen führender Ratsleute und Funktionsträger in der Stadtspitze zum Trotz wurde die Entscheidung von knapp 16.000 Bürgerinnen und Bürgern einfach entsorgt und zwar nur, weil es 18 Ratsleuten so gefiel.

Die unverhohlene Botschaft soll wohl lauten: Die Bürgerinnen und Bürger mögen beschließen, was sie wollen. Am Ende entscheiden die Ratsleute und nicht sie, was in ihrer Stadt passiert. So geht Demokratie 2021 in Unna.

Angesichts der langen Historie von Versuchen, die Halle loszuwerden, kommt der Beschluss des Rates natürlich beileibe nicht überraschend. Bemerkenswert ist aber das Timing.

Ein Bürgerentscheid ist zwei Jahre lang bindend. Erst danach kann der Rat eine vom Bürgerentschied abweichende Entscheidung fällen.

Nun hätte man vielleicht erwartet, dass der Rat sich zumindest anstandshalber noch etwas Zeit lassen würde, ehe er sich über die basisdemokratische Entscheidung hinweg setzt und die Bürgerschaft düpiert. Aber weit gefehlt! Zwei Jahre lang hat man weiter mit daran gearbeitet, die Sanierung unmöglich erscheinen zu lassen und man hat mit Un- und Halbwahrheiten versucht, konstruktive Ideen zu diskreditieren.

Dann – nur einige wenige Tage nach Ablauf der Zweijahresfrist – fällt der Beschluss zur Aufhebung des Bürgerentscheids!

Die Eishallenanhänger nach dem gewonnenen Bürgerentscheid am 26. Mai vorigen Jahres. (Archivbild RB)

Ist es verwerflich, dahinter einen unappetitlichen Plan zu vermuten? Vielleicht. Was aber, wenn man berücksichtigt, dass im städtischen Haushalt für die Sanierung der Halle für die Jahre 2022 und 2023 insgesamt gerade einmal 600.000 € eingeplant waren? Was, wenn man berücksichtigt, dass die Sanierung der Eishalle stets mit der Drohkulisse steigender Grundsteuer-Sätze in Verbindung gebracht worden ist und man zur Kenntnis nimmt, dass zeitlich nach dem Bürgerentscheid Projekte mit einem Investitionsvolumen von ca. 30 Mio Euro seitens der Stadt auf den Weg gebracht worden sind, ohne dass die Grundsteuer auch nur einmal damit verknüpft worden wäre?

Auch die Ankündigung, den Bau einer Traglufthalle als Alterative zur Sanierung der Halle am Bergenkamp durch die Verwaltung prüfen zu lassen, darf getrost als „Beruhigungspille“ angesehen werden. Welche atemberaubenden Zahlen bei jeder Prüfung durch die Verantwortlichen und die von ihnen beauftragten Planer und Gutachter herauskommen, ist ja hinlänglich bekannt (Hertinger Tor etc.).

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ein Neubau auch an anderer Stelle mag eine akzeptable Lösung darstellen, wenn die Rahmenbedingungen (z.B. Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und der Bedarfe anderer Vereine etc.)  passen würden. ABER: Besteht auf Seiten der Stadt hier wirklich eine Bereitschaft, ein entsprechendes Projekt zügig und vor allen Dingen bürgernah umzusetzen? Oder handelt es sich nicht viel mehr um ein weiteres leicht durchschaubares Manöver?

Aufhorchen lässt im Übrigen eine der Begründungen für die Aufhebung des Bürgerentscheids, die in der gestrigen Sitzung seitens eines Ratsherrn vorgetragen wurde. Sie lautete, dass die Bürgerinnen und Bürger sich gar nicht darüber im Klaren gewesen seien, worüber sie beim Bürgerentscheid überhaupt genau abgestimmt haben.

Wir nehmen also zunächst zur Kenntnis: Das Wahl-Vieh ist zu blöd zum Lesen.

Noch einmal zur Erinnerung: Die Entscheidungsfrage lautete soll „[…] die Eissporthalle Unna erhalten […]“ werden. Auch die damals seitens der Stadt erstellte Machbarkeitsstudie beschäftigte sich ausschließlich mit der Sanierung der alten Halle am Bergekamp.  Nun fragt sich der geneigte Leser, was daran unklar oder missverständlich gewesen sein soll.

Es braucht aber jetzt die Ratsleute, die beherzt zur Rettung eilen und ungefragt die Entscheidung der Bürgerschaft korrigieren. Ein unvorstellbarer Vorgang der jedem Demokraten – ganz unabhängig von seiner Einstellung zur Eishalle! – einen Schauer über den Rücken jagen sollte und der mehr als deutlich belegt: Die Politik in Unna hat fertig.

Unmittelbar nach der Sitzung entlud sich der Zorn vieler Bürgerinnen und Bürger in den sozialen Medien. Die Wut über die Aufhebung des Bürgerentscheids paarte sich mit einer allgemeinen Unzufriedenheit über die „Unnaer Verhältnisse“. Es sind genau diese Verhaltensweisen von einigen Politikern, die der allgemeinen Politikverdrossenheit weiter Vorschub leisten und die das Vertrauen der Menschen in die Demokratie und in den Staat und seine Einrichtungen nachhaltig schädigen.

Natürlich spüren auch die Ratsleute die Unzufriedenheit der Menschen. Deshalb liegen auch dort die Nerven blank und man ist darum bemüht, die Diskussion um die Eishalle jetzt schnell zu beenden. So hat Frau Keuchel (Die Grünen) die Erwartung geäußert, dass man es jetzt bei der Entscheidung des Rates bewenden lassen und diese akzeptieren solle. Eine mehr als bemerkenswerte Forderung in der aktuellen Situation.

Die großen Ratsfraktionen haben 16.000 Bürgerinnen und Bürger ihrer Stimme beraubt und jetzt erklären sie die Diskussion für beendet?!

Tut uns leid, Frau Keuchel, aber nicht Sie entscheiden, wann die Diskussion beendet ist! Am Ende hat es der Souverän, haben es die Menschen in unserer Stadt in der Hand, was hier in Unna passiert.

Wir von UNNA.braucht.EIS werden deshalb dafür kämpfen, dass dem eindeutigen und im Bürgerentscheid klar zum Ausdruck kommenden Willen der Mehrheit der Unnaer Bürgerinnen und Bürger Geltung verschafft wird!

Aktive und passive Unterstützer/innen sind herzlich willkommen.

Aus für Eishalle Unna – Traglufthalle für 4 Mio. € wird geprüft

Unnas Lokalpolitik am Abend des 16. Juni im Haupt- und Finanzausschuss, der aufgrund der noch anhaltenden „pandemischen Lage“ auch diesmal verkleinert in der Stadthalle tagte. (Foto RB)

In der kontroversen Diskussion um den Unnaer Eissport ist am Mittwochabend, 16. 6., ein Schlusspunkt gesetzt worden.

Der Beschluss des Bürgerentscheids zum Erhalt der Eisssporthalle am Bergenkamp (vom 26. Mai 2019) wurde im Haupt- und Finanzausschuss mit 19 zu 1 Stimmen aufgehoben. Die einzige Neinstimme kam von Petra Ondrejka-Weber, Die Linke.

Gleichzeitig wird die Halle zunächst nicht abgerissen.

Geprüft wird jetzt eine neue Idee. Damit Unna Eis behält. Zwar nicht seine Eissporthalle, wohl aber seinen Eissport.

Zur Diskussion steht nun, statt des Hallenerhalts am bisherigen Standort, eine neue moderne Traglufthalle für ganzjährigen Eissport.

Etwa 60 bis 90 Meter groß, möglicherweise auf dem Gelände des früheren Freizeitbades in Massen oder auch am Altstandort in Königsborn. Der Standort wird jetzt geprüft. Ganzjährig für den Eissport wäre diese Halle nutzbar und soll zusätzlich ein Unnaer Jugendtreffpunkt werden.

Kostenpunkt: rund 4 Millionen Euro – ohne weitere Zuschüsse für die Stadt.

Der Vorschlag kommt vom Eishockeyclub KJEC. Michael Weber stellte die Pläne im Haupt- und Finanzausschuss vor.

Mit der offensiven Forderung am Schluss, man brauche jetzt eine Entscheidung. Die Zeit dränge.

Haupt- und Finanzausschuss am 16. 6. 2021, Bürgermeister Dirk Wigan (Mi.), Beigeordenter Jens Toschläger (re.), Kämmerer Achim Thomae (li.). Foto RB

Die Politik solle hier und heute Abend den Beschluss treffen, damit die Traglufthalle – nach dem nötigen Planungsvorlauf – ab April 2022 gebaut werden könne. Dann könne die nagelneue Eissporthalle im September 2022 eröffnen.

Diesen ad hoc-Beschluss gab es von den Fraktionen am Sitzungsabend nicht. Wohl aber einen Vorentscheid. Und das faktische Aus für die alte Halle.

Wilhelm Ruck, der für UNNA.braucht.EIS dessen Sanierungskonzept „von Bürgern für Bürger“ vorstellte – HIER berichteten wir – konnte trotz eindringlichen Werbens für den Erhalt der Halle für Unnas Jugendliche – „es geht uns bei all unseren Bemühungen um die Jugendlichen, ich versichere Ihnen das – keine Überzeugungsarbeit mehr leisten.

Den Fraktionen mit Ausnahme der Linken fehlte der Glaube, dass UbE die 40 Jahre alte Eissporthalle für 1,6 Millionen Euro „ertüchtigen“ kann, während die Stadt in dem von ihr beauftragten Gutachten 12 bis 15 Mio. Euro veranschlagt.

„Ich bleibe bei meinen 12 Mio. Euro“, betonte Unnas Erster Beigeordneter Jens Toschläger. Höchstens 1 Mio. seien noch einzusparen. „Mehr nicht.“

Damit hatte er praktisch das Aus für die Halle ausgesprochen.

Grünen-Chefin Claudia Keuchel fasste ihre eigenen Gedanken wie folgt zusammen:

Wir stecken als Rat in einem fürchterlichen Dilemma. Wir haben diesen Bürgerentscheid für den Erhalt des Eissports. Wir können gleichzeitig nicht so viel Geld in eine alte Halle stecken. Wir könnten dieses Dilemma mit einer Traglufthalle lösen.“

An Wilhelm Ruck (und damit an die Gesamtheit der Eishallenretter gewandt(:

„Sie haben alles versucht. Wir müssen von der Idee einer alten Halle Abschied nehmen. Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass wir uns auf neue Ideen konzentrieren.“

Derzeit zum Covid-Schnelltestzentrum umgemodelt: die Eissporthalle Unna. (Foto RB)

Traglufthalle für Ganzjahreseis – Die Eckdaten aus dem Konzept des KJEC:

  • Bau durch die Stadt (oder die Wirtschaftsbetriebe Unna, WBU), Betrieb durch den KJEC
  • 60 mal 90 Meter Größe, 500 bis 800 Sitzplätze
  • 30 Jahre Laufzeit
  • Kostenzusammensetzung: 1,2-1,4 Mio. Euro für die Traglufthalle, 150-200.000 € Fundament und Wand, 700.000 € Eisring und Eismaschine, Bistro 250.000 €, ca. 600.000 € für Kabinen, Räume und Tribünen – summa summarum 4 Millionen Euro, „Maximal“, unterstrich Michael Weber.

Die allgemeine Stimmung, auch aus den Wortbeiträgen herauszuhören, war – vor allem bei CDU und Grünen – „pro Traglufthalle“.

SPD-Chef Sebastian Laaser bremste indes die spürbare Euphorie ein: Das Konzept Traglufthalle klinge durchaus vielversprechend, müsse aber bitte jetzt erst solide geprüft werden.

Nicht geprüft wird parallel dazu noch der konventionelle Bau einer neuen Eissporthalle (was die FLU beantragt hatte), denn ein solches Neubauprojekt würde laut Stadt mit grob geschätzt 7 Mio. Euro auf jeden Fall deutlich teurer werden als die Tragluftvariante des KJEC.

Was nunmehr geschieht.

Eishallenkonzept „von Bürgern für Bürger“ heute im Ausschuss

Derzeit zum Covid-Schnelltestzentrum umgemodelt: die Eissporthalle Unna. (Foto RB)

Im Haupt- und Finanzausschuss am heutigen Mittwoch, 16. 6., geht es einmal mehr um die Zukunft der Eissporthalle Unna. Die Bürgerinitiative Unna.braucht.Eis hat wie berichtet ein neues Konzept „von Bürgern für Bürger“ erarbeitet, das eine Alternative zur von der Stadt bezifferten 12 bis 15 Mio. Euro-Totalsanierung darstellen soll.

UbE wird das Konzept heute im Ausschuss vorstellen. Ob anschließend diskutiert und evtl. auch noch abgestimmt wird, entscheidet die Politik. Zugelassen sind wegen der Coronapandemie höchstens 18 Besucherinnen und Besucher.

Im Fokus steht die Frage, ob der Bürgerentscheid zum Erhalt der Halle am jetzigen Standort aufgehoben wird und die Bürger erneut zur Eissporthalle befragt werden – in Form eines Ratsbürgerentscheids am Bundestagswahlsonntag, 26. September.

In die Diskussion eingebracht wurde auch die Alternatividee, in Unna-Massen auf dem ehemaligen Freibadareal einen ganzen Sportpark mit kleinerer Eishalle und weiteren Angeboten zu bauen. Für Kritiker ist dieser Vorschlag jedoch eine Nebelkerze, da das Geld für einen solchen Sportpark ohnehin nicht vorhanden sei. Es gehe nur darum, die Halle am alten Standort abzureißen und das Grundstück lukrativ als Bauland zu vermarkten.

Eishallenertüchtigung „von Bürgern für Bürger“

„Das Projekt Eishalle Unna soll als bürgerliches Projekt realisiert werden. Das Motto: Vom Bürger, für den Bürger.“

Unnas Eishallenretter legen eine Alternative zum Sanierungskonzept der Stadtverwaltung vor, welches – mit 12 bis 15 Mio. Euro veranschlagt – aus realistischer Sicht aussichtslos ist.

Statt tatenlos darauf zu warten, dass die zweite Bürgerabstimmung über die Halle endgültig deren Aus markiert (ein Ratsbürgerentscheid ist für den Bundeswahlsonntag am 26. 9. geplant), stellt der Verein „Unna.braucht.Eis“ e.V. ein eigenes Konzept zum Sanieren und Betreiben der Eissporthalle am Ligusterweg vor.

Es sei zusammen mit einer Vielzahl Fachbetriebe, Fachingenieure, Architekten, Steuerberatern, Finanzexperten und
Rechtsanwälten erarbeitet worden, erklärt UbE in einer Pressemitteilung vom Freitag (11. 6.).

Folgende Punkte sind in die Konzepte eingeflossen:

  • Erhalt der Eishalle an ihrem Standort am Ligusterweg
  • Erhalt von zwei Eisflächen
  • ganzjähriger Eishallenbetrieb
  • Einbau einer neuen Kühl- und Klimatechnik
  • Einbau einer neuen Eisaufbereitung und Bande
  • Einbau einer neuen Heizungsanlage inklusive erneuerbarer Energien
  • Baulicher Brandschutz
  • Sanierung des Daches


Die Eishalle soll 365 Tage im Jahr betrieben werden, mit folgender Begründung:

„In einem Anreiseradius von 100 km Luftlinie (Anreise mit dem Auto ca. 1 Stunde) lebt 83% der Bevölkerung von NRW, dieses sind in etwa 14,63 Millionen Menschen. Viele Eissportler aus dem Kölner, Düsseldorfer und Duisburger Raum fahren in den Sommermonaten nach Willingen im Sauerland, um dort Schlittschuh zu laufen. Die Anreise von Duisburg nach Willingen dauert zum Beispiel gut 2,5 Stunden Fahrzeit je Strecke. Diese würden „neue Kunden“ der Eishalle in Unna werden.

„Die Ertüchtigung der Halle musss funktional erfolgen, ja geradezu minimalistisch.“

„Hierdurch werden die Kosten für den städtischen Haushalt und für die Unnaer Bürgerinnen und Bürger minimiert, ohne dass an der Sicherheit gespart werden müsste.“

Die zu verbauende Technik weist laut UbE eine Lebensdauer von über 30 Jahren auf und entspricht dem aktuellen Stand der Technik.

Auch könnten „erhebliche Teile der bestehenden Bausubstanz mit Ausbesserungs- oder leichten Sanierungsarbeiten erhalten bleiben. Hierdurch wird zusätzlich Geld gespart.“

Auch die zusätzlich im Bürgerentscheid geforderte Wohnbebauung auf den angrenzenden Flurstücken der Eissporthalle am Ligusterweg soll die Belastung des städtischen Haushaltes für die Sanierung minimieren.

Unterm Strich macht UbE folgende Rechnung auf:

  • Investitionskosten: 4.215.551,70 €
  • Erlös aus Verkauf der Grundstücke: 2.540.000,00 €
  • Restsumme für Instandsetzung: 1.675.551,70 €

„Viele Fachbetriebe sind uns bei der Ausarbeitung des Sanierungskonzeptes sehr behilflich gewesen“, führt der Verein in seinem Konzept weiter aus. „Es gab zahllose Besprechungen und gemeinsame Ortstermine zur Begutachtung. Diesen Betrieben gilt unser Dank für ihre unermüdliche Hilfe und für die Erarbeitung fundierter Angebote.

Besonders aber möchten wir uns bei dem renommierten Kölner Architekten Yves Netz bedanken, der unter anderem den Eishockeyverein Kölner Haie e.V. betreut und der auch in Zukunft den Weg zur Sanierung der Halle weiter mit uns gehen möchte. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, die Eishalle Unna zu retten! www.netzbau-gruppe.de

Auch ein besonderer Dank geht an Rainer Maedge, den Ehrenpräsidenten des Eishockey-Verbands- NRW, für seine tatkräftige Unterstützung. Danke dafür, dass Du, lieber Rainer, uns weiterhin unterstützen wirst. www.ehv-nrw.de

Zudem haben wir dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) in Person von Franz Reindel zu danken für die Hilfe seitens des DEB. Danke das auch Ihr weiter an Bord seid. www.deb-online.de.“

Quelle: Rundblick Unna

Eishallenkonzept „von Bürgern für Bürger“: Sanierung für unter 2 Mio. €

Derzeit zum Covid-Schnelltestzentrum umgemodelt: die Eissporthalle Unna. (Foto RB)

„Das Projekt Eishalle Unna soll als bürgerliches Projekt realisiert werden. Das Motto: Vom Bürger, für den Bürger.“

Unnas Eishallenretter legen eine Alternative zum Sanierungskonzept der Stadtverwaltung vor, welches – mit 12 bis 15 Mio. Euro veranschlagt – aus realistischer Sicht aussichtslos ist.

Statt tatenlos darauf zu warten, dass die zweite Bürgerabstimmung über die Halle endgültig deren Aus markiert (ein Ratsbürgerentscheid ist für den Bundeswahlsonntag am 26. 9. geplant), stellt der Verein „Unna.braucht.Eis“ e.V. ein eigenes Konzept zum Sanieren und Betreiben der Eissporthalle am Ligusterweg vor.

Es sei zusammen mit einer Vielzahl Fachbetriebe, Fachingenieure, Architekten, Steuerberatern, Finanzexperten und
Rechtsanwälten erarbeitet worden, erklärt UbE in einer Pressemitteilung vom Freitag (11. 6.).

Folgende Punkte sind in die Konzepte eingeflossen:

  • Erhalt der Eishalle an ihrem Standort am Ligusterweg
  • Erhalt von zwei Eisflächen
  • ganzjähriger Eishallenbetrieb
  • Einbau einer neuen Kühl- und Klimatechnik
  • Einbau einer neuen Eisaufbereitung und Bande
  • Einbau einer neuen Heizungsanlage inklusive erneuerbarer Energien
  • Baulicher Brandschutz
  • Sanierung des Daches


Die Eishalle soll 365 Tage im Jahr betrieben werden, mit folgender Begründung:

„In einem Anreiseradius von 100 km Luftlinie (Anreise mit dem Auto ca. 1 Stunde) lebt 83% der Bevölkerung von NRW, dieses sind in etwa 14,63 Millionen Menschen. Viele Eissportler aus dem Kölner, Düsseldorfer und Duisburger Raum fahren in den Sommermonaten nach Willingen im Sauerland, um dort Schlittschuh zu laufen. Die Anreise von Duisburg nach Willingen dauert zum Beispiel gut 2,5 Stunden Fahrzeit je Strecke. Diese würden „neue Kunden“ der Eishalle in Unna werden.

„Die Ertüchtigung der Halle musss funktional erfolgen, ja geradezu minimalistisch.“

„Hierdurch werden die Kosten für den städtischen Haushalt und für die Unnaer Bürgerinnen und Bürger minimiert, ohne dass an der Sicherheit gespart werden müsste.“

Die zu verbauende Technik weist laut UbE eine Lebensdauer von über 30 Jahren auf und entspricht dem aktuellen Stand der Technik.

Auch könnten „erhebliche Teile der bestehenden Bausubstanz mit Ausbesserungs- oder leichten Sanierungsarbeiten erhalten bleiben. Hierdurch wird zusätzlich Geld gespart.“

Auch die zusätzlich im Bürgerentscheid geforderte Wohnbebauung auf den angrenzenden Flurstücken der Eissporthalle am Ligusterweg soll die Belastung des städtischen Haushaltes für die Sanierung minimieren.

Unterm Strich macht UbE folgende Rechnung auf:

  • Investitionskosten: 4.215.551,70 €
  • Erlös aus Verkauf der Grundstücke: 2.540.000,00 €
  • Restsumme für Instandsetzung: 1.675.551,70 €

„Viele Fachbetriebe sind uns bei der Ausarbeitung des Sanierungskonzeptes sehr behilflich gewesen“, führt der Verein in seinem Konzept weiter aus. „Es gab zahllose Besprechungen und gemeinsame Ortstermine zur Begutachtung. Diesen Betrieben gilt unser Dank für ihre unermüdliche Hilfe und für die Erarbeitung fundierter Angebote.

Besonders aber möchten wir uns bei dem renommierten Kölner Architekten Yves Netz bedanken, der unter anderem den Eishockeyverein Kölner Haie e.V. betreut und der auch in Zukunft den Weg zur Sanierung der Halle weiter mit uns gehen möchte. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit, die Eishalle Unna zu retten! www.netzbau-gruppe.de

Auch ein besonderer Dank geht an Rainer Maedge, den Ehrenpräsidenten des Eishockey-Verbands- NRW, für seine tatkräftige Unterstützung. Danke dafür, dass Du, lieber Rainer, uns weiterhin unterstützen wirst. www.ehv-nrw.de

Zudem haben wir dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) in Person von Franz Reindel zu danken für die Hilfe seitens des DEB. Danke das auch Ihr weiter an Bord seid. www.deb-online.de.“

Quelle: Rundblick Unna