FLU: Eishalle von WBU an Stadt übertragen – „Bürgerwillen transparent umsetzen“

Die Eishallenanhänger am Abend des Bürgerentscheids im Glückstaumel. (Foto RB)

Das klare „Ja“ zum Erhalt der Eissporthalle beim Bürgervotum am Sonntag (mit fast 60 Prozent Mehrheit) muss aus Sicht der Freien Liste Unna umgehend umgesetzt werden: Die Halle soll dazu baldmöglichst aus der Verantwortung der Wirtschaftsbetriebe (WBU) an die Stadt übergehen und damit in die direkte Verantwortlichkeit des Rates.

Denn dieser diskutiert und beschließt mit seinen Ausschüssen öffentlich und nicht, wie die WBU, per Aufsichtsgremien hinter verschlossenen Türen. Zudem habe der Erhalt der Halle unmittelbare Folgen für den städtischen Haushalt.

Dies beantragte am heutigem Mittwoch (29.5.) FLU-Fraktionschef Klaus Göldner bei Bürgermeister Kolter:

„Die Umsetzung des Bürgerwillens zur Erhaltung der Eissporthalle soll von Beginn an, unter Ihrer Führung, in die direkte Verantwortung des Rates und seiner öffentlichen Ausschüsse gebracht werden.“

Der Ausgang des Bürgerentscheids binde Rat und Verwaltung, erinnert Klaus Göldner. „Der Bürgerwille ist trotz angespannter Haushaltslage konsequent umzusetzen.“

Klaus Göldner mit seiner Frau Sarah Göldner und Katharina Suttrop vom Rundblick am Sonntagabend bei der Verkündigung des Bürgerentscheids in der Bürgerhalle. Die FLU hatte sich klar pro Eissporthalle positioniert. (Foto RB)

In seiner Begründung für das Ablösen der Eishalle von der WBU – einer städtischen Holding, die zu 100 Prozent der Stadt gehört – schreibt Göldner (Antrag leicht gekürzt):

„Für die WBU wurde ein fakultativer Aufsichtsrat gebildet. Überdies werden ihre Angelegenheiten durch die vom Rat eingesetzte Gesellschafterversammlung geregelt.

Aufgrund der vielfältigen Geschäftsfelder im Bereich der Daseinsvorsorge ist die WBU mit ihren Tochtergesellschaften (darunter auch die Stadtwerke) ein wesentlicher Treiber des öffentlichen Lebens in Unna.  Sie soll in besonderem Maße auch zur Haushaltskonsolidierung der Stadt beitragen.

Die wirtschaftlichen Belange der WBU sind somit sehr eng mit dem städtischen Haushalt verknüpft.

Dies zeigt sich einmal mehr durch die Tatsache, dass der Kämmerer aktuell mit thesaurierten Überschüssen der WBU versuchen will, im Jahre 2020 den Haushaltsausgleich für die Kreisstadt Unna zu erreichen. Diese geplante „Gewinnabführung“ in Höhe von 2,4 Mio. Euro, für deren Ausschüttung keinerlei selbst erwirtschaftete liquide Mittel im Jahre 2020 zur Verfügung stehen, wurde und wird von der FLU vehement kritisiert.

Die „Gewinnabführung“ wird nur durch eine Kreditaufnahme möglich, wobei die damit verbundenen Zins- und Tilgungsleistungen die Liquiditätssituation der WBU weiter belasten. Ca. 400.000 Euro des geliehenen Geldes sind dabei unmittelbar als Kapitalertragssteuer ans  Finanzamt abzuführen.

Die finanzielle Situation der WBU wird sich durch die immensen Sanierungskosten am Parkhaus Massener Straße und an der Tiefgarage Neumarkt noch weiter verschärfen.

Alle Überlegungen, Diskussionen… über die wirtschaftlichen Angelegenheiten der WBU und ihrer Tochtergesellschaften sind für die Bürger nicht durchschaubar. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung agieren im nicht öffentlichen Bereich, weshalb manche Mitbürger hier auch von einem sog. Schattenhaushalt sprechen.

Mitglieder der Aufsichtsgremien, die zu kritisierende Vorhaben einer notwendigen öffentlichen Diskussion zuführen wollen, setzen sich strafrechtlicher Verfolgung aus.

Es mag durchaus Bereiche wirtschaftlichen Handelns der Eigenbetriebe geben, die nicht sofort und umfassend für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Die Umsetzung des Bürgerwillens in Bezug auf die Eissporthalle gehört jedoch sicher nicht dazu.

Aufgrund der finanziellen Dimension der Aufgabe und deren erhebliche Auswirkung auf den städtischen Haushalt sind alle Bürger mehr oder weniger direkt von den Folgen betroffen. Deshalb muss hier von Anfang an transparent im Rahmen öffentlich tagender Projektgruppen und Ausschüsse gearbeitet werden. Die finanzielle Abwicklung ist direkt und umfassend im städtischen Haushalt abzubilden. Nur so besteht die Möglichkeit, auch sachkundigen Rat und Hilfe aus der Bevölkerung in die Umsetzung des Projektes einzubringen. Nur so ist eine offene Planung und Diskussion möglich.“

Quelle: Rundblick Unna

Sensation: Eishalle ist gerettet – Europawahl: In Unna nur noch 24 % für SPD

Die Eishallenanhänger im Glückstaumel =)

Als die Sensation dann mit den letzten ausgezählten Stimmen perfekt war, brach ohrenbetäubender Jubel in der Bürgerhalle aus und flossen Tränen – Tränen der Freude: Unna braucht Eis.

Die Eishallenretter haben das unmöglich Scheinende möglich gemacht. Nach elf Monate währendem Kampf für die Eissporthalle, für die der Rat nahezu einstimmig bereits den Abriss beschlossen hatte, verkündete Bürgermeister Werner Kolter am Sonntagabend in der Bürgerhalle das Ergebnis des Bürgerentscheids.

Eine deutliche Mehrheit – 59 Prozent derer, die beim Bürgerentscheid mitgestimmt haben – hat auf dem Wahlzettel „Ja“ für die Eishalle angekreuzt. Damit ist der Ratsbeschluss zum Abriss einkassiert.

Die Mitglieder der Initiative „UNNA.braucht.EIS“ konnte ihren Triumph kaum fassen, den vor allem in dieser Deutlichkeit nur wenige erwartet hatten.

Exakt 59,35 Prozent (15.541 Stimmen) entfielen auf den Erhalt der Eishalle, 40,65 Prozent (10.645) sprachen sich dagegen aus. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 52,93 Prozent.

Bürgermeister Werner Kolter verkündet das überdeutliche Ergebnis des Bürgervotums.

„Es ist ein eindeutiges Votum zum Erhalt der Eissporthalle von den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ausgesprochen worden“, sagte Kolter in den überbordenden Jubel hinein.

Er gratulierte der Initative für ihren Einsatz in den letzten Wochen und Monaten und kündigte an, dass der Bürgerwille jetzt möglichst zeitnah umgesetzt werden solle. Dazu seien Stadtverwaltung und Politik gemeinsam mit der Initiative aufgefordert.

Die Wahlparty der Eishallen-BI und ihrer Unterstützer/innen hatte schon direkt nach Schließung der Wahllokale begonnen.

Die Initiative „UNNA.braucht.EIS“ schickte uns am späten Abend ein erstes offizielles Statement von ihrer Wahlparty im Sandro´s an der Morgenstraße:„Wir sind überwältigt von der großen Resonanz am heutigen Wahltag und bedanken uns bei den Bürgerinnern und Bürgern für das Vertrauen, dass sie uns geschenkt haben. Es liegen ereignisreiche Wochen und Monate hinter uns.

Natürlich ist es uns bewusst, dass dies nur die erste Hälfte des Weges ist. Etwaigen Gesprächsangeboten aus Rat und Verwaltung stehen wir aufgeschlossen gegenüber. Nach wie vor stehen wir zu unserem Konzept und sind bereit, dieses – sofern die Rahmenbedingungen passen – gemeinsam mit der Stadt umzusetzen.Unseren Sponsoren, Helfern und Unterstützern möchten wir sagen, dass dieser Erfolg ohne sie niemals möglich gewesen wäre. Vielen Dank! Ihr seid super!“

In der Bürgerhalle gab es zuvor die betretendsten Gesichter bei den anwesenden Sozialdemokraten. Sie hatten soeben nicht nur eine deutliche Niederlage in puncto Eishalle eingefahren, sondern gleichzeitig eine historische Klatsche bei der Europawahl kassiert: Nicht einmal mehr 25 Prozent der Unnaer Wähler gaben ihre Stimme der SPD, damit hat sich die die einstige Alleinmehrheitspartei in der Kreisstadt praktisch halbiert.

Fairer Verlierer: SPD-Parteichef Sebastian Laaser.

Zum Eishallenvotum sagte Stadtverbandsvorsitzender Sebastian Laaser in einer ersten Stellungnahme zu unserer Redaktion,  dass man „mit diesem Ergebnis jetzt umgehen müsse“. Laaser war im Anschluss im Übrigen der Einzige aus der Runde der unterlegenen Parteivertreter, die „UNNA.braucht.EIS“ zum Sieg gratulierte.

Rudolf Fröhlich blickte mit Freude auf das Europawahlergebnis für die CDU in Unna und sprach offen Überlegungen aus, künftig im Rat verstärkter die Zusammenarbeit mit den Grünen zu suchen. Über das Eishallenvotum war er logischerweise weniger glücklich.

Rudi Fröhlich, Fraktionschef der  CDU, freute sich über das Europawahlergebnis für die Christdemokraten in Unna, sie landeten nur knapp hinter der SPD und fast gleichauf mit den auch in Unna enorm erstarkten Grünen. Zum Eishallenentscheid sagte er sichtlich unfroh: „Wir müssen jetzt sehen, wie wir das finanzieren.“

In puncto Eishalle wortkarg: Günther Schmidt (FDP).

Günther Schmidt von der FDP wollte eigentlich nur über das Europawahlergebnis reden und gar nicht über die Eishalle. Die Liberalen haben bei der Unnaer Wählerschaft bei der Europawahl leicht hinzugewonnen, landeten allerdings fast 3 Prozentpunkte hinter der AfD, die in Unna knapp 9 Prozent erzielte.

Petra Weber (Linke) mit Michael Michelius von UbE und Jessica Mense vom Bornekampbadverein.

Strahlende Gesichter gab es hingegen bei Petra Weber von der Linkspartei („Ich bin so glücklich, dass die Eishalle doch noch für unsere Jugendlichen erhalten wird“) und bei der  Freien Liste Unna (FLU), die sich zusammen mit der Linken und den beiden fraktionslosen Ratsvertretern Bärbel Risadelli und Christoph Tetzner als einzige pro Eishallenerhalt positioniert hatte.“

Überglücklich über das Ergebnis: Klaus und Sarah Göldner (mit Katharina Suttrop, re., vom Rundblick Unna).

Das ist einfach ein großartiger Abend“, freute sich FLU-Fraktionsvorsitzender Klaus Göldner. „Die Bürger haben praktisch dem kompletten Rat sowie der Stadtverwaltung deutlich gemacht: Ihr beschließt nicht das, was wir wollen. Wir folgen euch nicht.“

Jetzt müsse völlig neu geplant werden, forderte Göldner. „Alle Finanzierungen müssen auf den Prüfstand. Auch bereits beschlossene Großprojekte.“

Europawahl: Knapper Vorsprung für die SPD vor den Grünen in Unna – Wahlbeteiligung 63,09 Prozent

Um 20.27 Uhr verkündete Unnas Bürgermeister Werner Kolter als Wahlleiter das vorläufige amtliche Endergebnis der Europawahl im Unnaer Stadtgebiet.

Dabei errang die SPD 24,20 Prozent der abgegebenen Stimmen, Bündnis 90/Die Grünen n 23,86 Prozent und die CDU 23,36 Prozent. Für die AfD stimmten 8,62 Prozent, für die FDP 6,10 Prozent und für die Linke 4,48 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 63,09 Prozent, vor fünf Jahren noch bei 54,1 Prozent.

Alle Ergebnisse im Detail finden Sie im Internet-Portal der Kreisstadt Unna direkt auf www.unna.de. (PM Stadt Unna)

Quelle & Bilder: Rundblick Unna

Wir sind überwältigt !

Wir sind überwältigt, von der großen Resonanz am heutigen Wahltag und bedanken uns bei den Bürgerinnern und Bürgern für das Vertrauen, dass sie uns geschenkt haben.

Es liegen ereignisreiche Wochen und Monate hinter uns. Natürlich ist es uns bewusst, dass dies nur die erste Hälfte des Weges ist. Etwaigen Gesprächsangeboten aus Rat und Verwaltung stehen wir aufgeschlossen gegenüber. Nach wie vor stehen wir zu unserem Konzept und sind bereit, dieses – sofern die Rahmenbedingungen passen – gemeinsam mit der Stadt umzusetzen.

Unseren Sponsoren, Helfern, und Unterstützern möchten wir sagen, dass dieser Erfolg ohne sie niemals möglich gewesen wäre.

Vielen Dank! Ihr seid super! ❤

UNNA.braucht.EIS beim AOK Firmenlauf

Die diesjährige Eissaison neigt sich gerade dem Ende zu, doch für uns steht am 26. Mai ein wichtiger Termin für den Eissport in Unna an – der *Bürgerentscheid zum Erhalt der Eissporthalle* .

Wir möchten durch einige Aktionen auf diesen Termin aufmerksam machen und die Unnaer Bevölkerung motivieren zur Wahl zu gehen. Eine Aktion wird die Teilnahme als UNNA.braucht.EIS-Team beim AOK-Firmenlauf in Unna sein. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Personen für unser UNNA.braucht.EIS-Team starten. Vielleicht können wir sogar eines der teilnehmerstärksten Teams stellen und damit noch mehr Aufmerksamkeit für unsere Sache erreichen. Macht mit! Im KJEC-Look, Eislaufkostüm oder UbE-Shirt. Spaß und gute Stimmung stehen bei der Veranstaltung an oberster Stelle!

Hier ein paar Informationen:
Termin: Donnerstag, 16. Mai 2019
Meldeschluss: keine Anmeldung mehr möglich!
Start und Ziel: Rathausplatz Unna
Start des Laufes: 19:00 Uhr
Strecke: ca. 5,5 km
Disziplinen: Laufen und Walken
Teilnahmeberechtigt: Jahrgang 2003 und älter
Startgebühr: 9,00 Euro brutto je Teilnehmer/in
Weitere Infos und Anmeldung unter:
http://unna.aok-firmenlauf-nrw.de/firmenlauf-2019.html

Erst Löwenapotheke, nun Strathoff: Üppige Schaufensterwerbung für Unnas Eishalle


Eishallen-Schaufensterdeko im Bastelbedarfsgeschäft Strathoff an der Wasserstraße. (Fotos RB)

Die Löwenapotheke von Erhard Kaiser auf der Bahnhofstraße flaggt blauweiß – in den Farben der Königsborner Eissportler und als leuchtendes Solidaritätsfanal mit der Unnaer Eissporthalle.

Knapp drei Wochen vor dem Bürgerentscheid über Aus oder (zunächst) Fortbestand der Eishalle am Bergenkamp hat der Apotheker seine großflächige Schaufensterfront in unmittelbarer Rathausnähe unverkennbar ausstaffiert.

Kleine Eisprinzessin vor der üppig „eishallendekorierten“ Schaufensterfront der Löwen-Apotheke auf der Bahnhofstraße. (Foto UNNA.braucht.EIS)

Und was seit dem Wochenende begeistert unter den Eishallenanhängern die Runde macht, hat seit heute (Dienstag) noch Gesellschaft bekommen am anderen Ende der Bahnhofstraße, konkret an der Wasserstraße im Bastel- und Malbedarfsgeschäft Strathoff. Auch dort üppige Eissportdeko mit dem unverkennbaren Appell, beim Bürgerentscheid am Europawahlsonntag (26. Mai) mit „Ja“ zu stimmen.

Margarethe Strathoff geht als Sozialdemokratin und frühere SPD-Ratsfrau mit dieser offensiven Parteinahme zwar auf direkten Kollisionskurs mit der Fraktions- und Parteilinie (die SPD will die Eissporthalle aufgeben); doch fühle sie sich, so sagte sie uns, bei diesem Thema mehr den Unnaer Jugendlichen verpflichtet. Schon als Ratsvertreterin setzte sie sich bis 2014 engagiert für die Belange der Jugend und der Kinder in Unna ein.

Quelle: Rundblick Unna