Stadt Unna empfiehlt Rat: Bürgerbegehren zum Eishallenerhalt ablehnen – Bürgerentscheid am Europawahltag


Damit hat nun der Souverän, der Bürger, das Wort. Die Entscheidung, ob die Eissporthalle Unna erhalten oder abgerissen wird, soll per Bürgervotum fallen.

Dies schlägt die Stadtverwaltung dem Rat für seine Sitzung am kommenden Donnerstag vor, 7. März. Unter TOP 4 steht darin die Entscheidung über das Bürgerbegehren an, für das die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt und am 7. Februar eingereicht hat.

Zu beschließen hat der Rat laut dem heute (28. 2.) öffentlich gemachten und online gestellten Beschlussvorschlag der Verwaltung vier Punkte:

  1. Er stellt fest, dass das am 7.2.19 eingereichte Bürgerbegehren zum Erhalt der Eishalle zulässig ist;
  2. er lehnt das Bürgerbegehren trotz Zulässigkeit ab;
  3. er legt als Datum für den Bürgerentscheid den Sonntag, 26. Mai, fest (damit fällt die Entscheidung über die Eishalle zeitgleich mit der Europawahl);
  4. er beauftragt die Verwaltung mit der Vorbereitung und Durchführung des Bürgerentscheides.
Beschlussvorschlag der Stadt Unna für die Ratssitzung am Donnerstag, 7. März. (Foto RB)
Bürgermeister Werner Kolter mit seinem „Geschenkkarton“. (Foto Rundblick)

Wie berichtet, hatte die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ für ihr Bürgerbegehren gegen den Eishallenabriss über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt, doppelt so viele wie nötig. Diese ließ die Stadt nach der Übergabe vor zwei Wochen prüfen.

An dem Bürgerentscheid müssen mindestens 15 Prozent der wahlberechtigten Unnaerinnen und Unnaer teilnehmen (Quorum). Votierte dann mehr als die Hälfte für den Erhalt, wäre diese Entscheidung für drei Jahre bindend. Erst danach könnte ein neuer Ratsbeschluss erwirkt werden.

Währenddesssen stellte die BI gestern ihr überarbeitetes Betreiber- und Sanierungskonzept vor, das wir in ähnlicher Form nun fast allen Fraktionen vorgestellt wurde. Es enthält  ein überarbeitetes Zahlenwerk.

Demnach sei die Sanierung der Halle mit einem „geringen jährlichen städtischen Zuschuss (Zuschuss zur Tilgung) von 150.000 EUR über ca. 20 Jahre möglich“.

Betrieb und Instandhaltung könnten laut BI über den laufenden Betrieb gewährleistet werden, da hierfür Rückstellungen von 60.000 Euro bereit gehalten würden.

Quelle: Runblick Unna

Jetzt ein Bürgerentscheid? Stadt stellt an Weiberkarneval kurzfristig Ratsvorlage zur Eishalle vor

Noch kurzfristiger geht es kaum. Am Mittwochnachmittag lud die Stadt für Donnerstagmittag zur Pressekonferenz in Sachen Eissporthalle ein.

Die Verwaltung veröffentlicht am 28. 2. ihre Vorlage für die Ratsentscheidung zum Bürgerbegehren Eissporthalle. Diese will sie den örtlichen Medienvertretern nach dem Rathaussturm der Kinderkarnevalisten (morgen ist Weiberkarneval) vorab vorstellen.

Bürgermeister Werner Kolter mit seinem „Geschenkkarton“. (Foto Rundblick Unna)

Wie berichtet, hat die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ für ihr Bürgerbegehren gegen den Eishallenabriss über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt, doppelt so viele wie nötig. Diese ließ die Stadt nach der Übergabe vor zwei Wochen prüfen.

Vorschlagen kann die Verwaltung dem Rat nun:

  • entweder dem Begehren zu entsprechen – das hieße, den Ratsbeschluss vom 28.6. 2018 zu revidieren und die Eishalle zu erhalten.
  • oder das Begehren abzulehnen – dann käme es zum Bürgerentscheid, an dem mindestens 20 Prozent der wahlberechtigten Unnaerinnen und Unnaer teilnehmen müssten (Quorum). Votierte dann mehr als die Hälfte für den Erhalt, wäre diese Entscheidung für drei Jahre bindend. Dann könnte ein neuer Ratsbeschluss erwirkt werden.

Quelle: Rundblick Unna

Langsames Sterben: Viele Eisstadien wurden in den vergangenen Jahren stillgelegt oder drohen abgerissen zu werden


Ein Bericht von Markus Terbach und Michael Bauer von eishockeynews.de

Unna braucht Eis. So lautet das Motto einer Interessensgemeinschaft, die den Abriss der Eissporthalle in Unna verhindern will. 6.014 Unterschriften wurden der Stadt jüngst überreicht, um den Abriss der Eissporthalle am Bergenkamp zu verhindern. Die Initiatoren hoffen auf Bewegung, SPD und CDU haben jüngst Gesprächsbereitschaft signalisiert. Auch der DEB hat in Form seines Technischen Direktors Michael Pfuhl Hilfe zugesichert. Der Ausgang ist offen.

Doch mit dem Beschluss des Abrisses der Halle in Unna und auch in Langenhagen wurde zuletzt wieder einmal sehr deutlich, dass der Pucksport überall dort, wo Eishockey nur in Form von Breitensport bzw. mit Seniorenteams im Amateurbereich stattfindet, vom Aus bedroht ist. Während in München nun ein 100-Millionen-Projekt mit vier Eisflächen entsteht, das DEB-Präsident Franz Reindl als „sensationell für die Region und besonders für den Eishockeysport in der Stadt und im Einzugsgebiet München“ bezeichnet, wurden andernorts Hallen stillgelegt oder bereits abgerissen.

Stillgelegt sind derzeit unter anderem die Hallen im bayerischen Burgkirchen, wo ein Trainingszentrum für die Feuerwehr entstanden ist. Auch im nordrhein-westfälischen Netphen gibt es kein Eis. Die Halle in Waldbronn bei Karlsruhe soll laut Gemeinderatsbeschluss nach der Saison 19/20 geschlossen werden. Der Einsturz des Hallendachs in Bad Reichenhall 2006 mit 15 Toten und 34 Verletzen war in den Folgejahren mit dem richtigen Gutachter an der Hand die Chance, Schließung und Abriss ganz rasch über die Bühne zu bekommen. Das gilt für die Eishallen in Braunschweig, Wilhelmshaven, Winterberg und Göppingen. In Dillingen (Saarland) machte das Dach erst 2017 schlapp. Dort findet sich über den Weg der Zwangsversteigerung kein Käufer. In Kornwestheim musste die Eishalle 2009 dem Neubau für eine Sporthalle für andere Sportarten weichen. Altenau im Harz machte der Eishalle den Garaus, um einem privaten Investor ein Sport- und Freizeitbad errichten zu lassen. Wo einst gefröstelt wurde, wird nun nackt im Thermalwasser gebadet.

Eishallen sind, sofern ab etwa 1970 gebaut, in vielen Kommunen auch Prestigeprojekte gewesen, die für den Wohlstand der noch jungen Bundesrepublik standen. Sie wurden von bereits aktiven Betreibern von Freizeitstätten und auf den Bau solcher Anlagen spezialisierter Architekten als interessante Investition gepriesen. So gelangte der Eishockeysport 1980 auch nach Ahaus im Münsterland. Dort wurde auf dem Grund und Boden eines abgerissenen Krankenhauses ein US-Shopping- und Entertainment-Center im Kleinformat errichtet: ein Supermarkt im Erdgeschoss, Eishalle in der ersten Etage, eine Bowlingbahn in der zweiten, dazu Gastronomie. Nach wenigen Jahren war es bis auf den Supermarkt mit allem vorbei, erst nach der Jahrtausendwende konnte sich ein Kino etablieren und 2015 wurde eine Disco errichtet. Der Supermarkt-Konzern hatte das Objekt irgendwann gekauft und beließ es viele Jahre beim Leerstand mitten im Stadtzentrum. 
Besonders absurd war das Schicksal der Eishallen-Technik in Ahaus, Aalen und Achern, wo die letzten Teile der Eisanlage schlussendlich erst gut 25 Jahre später 2015 (Ahaus) bzw. 2017 (Aalen und Achern) abschließend demontiert wurden. In Achern vergingen zwischen Schließung und Abriss der 1979 eröffneten Halle 20 Jahre. In Aalen stabilisierte das Technik-Gebäude jahrelang einen Hang. Nun gewähren es sein Schutt und frischer Mutterboden. 
Doch es sei nicht schlecht, sagt Pfuhl, als Technischer Direktor beim DEB zuständig für die Eishallen in Deutschland. „Es gibt schon auch Dinge, die am Laufen sind oder geplant werden.“ Neben dem Projekt in München verweist er auf Neubauten in Kaufbeuren, Freising, Bietigheim, Bremerhaven oder auch Weißwasser sowie viele Sanierungen und Umbauten der letzten Jahre wie in Augsburg, Deggendorf, Schwenningen. „In Kassel ist eine zweite Eisfläche geplant, Mannheim plant eine Akademie, Landshut wird im laufenden Betrieb saniert und auch Köln plant eine weitere Trainingshalle. Da passiert also schon etwas.“ Auch in Nürnberg ist der Bedarf an Eiszeiten so groß, dass man derzeit eine neue Halle mit gleich drei Eisflächen diskutiert. 
rEishockey NEWS beschäftigt sich in der aktuellen Printausgabe ausführlich mit der Thematik Eishallen in Deutschland. In einer in losen Abständen geplanten Serie werden wir uns ausführlicher mit einzelnen Standorten, Problemen aber auch Lösungsmöglichkeiten für Vereine oder Kommunen beschäftigen.

Quelle: Eishockeynews.de – Bericht von Markus Terbach und Michael Bauer

Eissporthalle: Auch SPD steht zum Abrissbeschluss


Ratssitzung zum Eishallenbeschluss am 28. 6. 18. (Archivbild RBU

Damit läuft nun alles auf ein Bürgerbegehren hinaus. Kaum etwas deutet darauf hin, dass der Rat der Stadt Unna seinen Beschluss zum Abriss der Eishalle aus freien Stücken zurücknehmen wird.

Auch die SPD-Fraktion erklärte unserer Redaktion auf Nachfrage jetzt, dass sich an ihrer Entscheidung vom vergangenen Sommer grundsätzlich nichts geändert hat: Die Eissporthalle am Bergenkamp soll abgerissen, das Grundstück vermarktet werden für Wohnbauzwecke.

Die Eishalle Unna beim öffentlichen Besichtigungtermin am 16. 7. 2018. (Archivbild RBU)

Diesen Mehrheitsbeschluss vom 28. Juni 2018 hatte der Stadtrat lediglich ausgesetzt bis zum Ende des Jahres. In dieser Zeit war jedoch ein Bürgerbegehren angelaufen, für das die Erhaltungsverfechter dem Bürgermeister vorige Woche über 6000 Unterstützungsunterschriften überreichten – doppelt so viele wie für das Begehren benötigt.

Das ändert für die SPD erst einmal nichts an ihrem Standpunkt. Gleichwohl – sie möchte noch einmal reden.

Mitglieder und Anhänger der BI warteten mit einem schweren Paket in der Bürgerhalle auf Bürgermeister Kolter. Doppelt so viele Unterschriften wie für das Bürgerbegehren benötigt sind zusammengekommen. (Foto Rundblick)
Vor der Übergabe des mit Unterschriftenlisten vollgepackten Kartons: Andreas Pietsch von der BI (re.), Bürgermeister Werner Kolter. (Foto Rundblick)

„Die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna steht zu dem im vergangenen Jahr getroffenen Beschluss“, teilte uns Fraktionsgeschäftführer Andreas Voß auf Nachfrage mit. „Die nun durch die Bürgerinitiative vorgelegten 6000 Unterschriften zeugen von einem hohen Engagement der Akteure innerhalb der Initiative. Daher wird die SPD- Fraktion nochmals das Gespräch mit der Initiative suchen, um sich die Argumente anzuhören.“

Praktisch identisch äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Rudolf Fröhlich, Skepsis überwiegt ebenso bei der Freien Liste Unna (FLU). Die Grünen äußern sich bisher nicht zur Eishalle, sie hatten ihren Standpunkt – klares Nein zum Erhalt – in der Ratsabstimmung deutlich genug artikultiert. Zu den Erhaltern übergeschwenkt ist hingegen die FDP, während die Linke von Anfang an strikt für den Erhalt der Eissporthalle war.

Quelle: Rundblick Unna

Alles wieder auf Start mit Eishalle? CDU tendiert weiter zu „Nein“ – Linke hofft auf Kompromiss

Nach dem abrupten Umschwenken der FDP auf die Linie der Befürworter und der äußerst skeptischen Lageeinschätzung des FLU-Vorsitzenden Klaus Göldner teilten uns am Freitagabend zwei weitere Fraktionsvorsitzende ihre Bewertung der aktuellen Situation mit.

Für die CDU schrieb uns Rudolf Fröhlich:

CDU-Fraktionschef Rudolf Fröhlich. (Foto RB)

„Ich habe in dieser Frage noch keinen Fraktionsbeschluss herbeigeführt. Die Meinungen in der Fraktion tendieren aber nach meiner Einschätzung dahin, dem Begehren NICHT stattzugeben. An meiner persönlichen Einstellung dazu würden im Übrigen auch 6000 gültige Unterschriften nichts ändern.“

Indes müssten die Unterschriftenlisten ohnehin zunächst durch die Verwaltung geprüft werden. „Erst dann werden wir wissen, wie viele gültige Unterschriften vorliegen. Vorher ist für mich eine seriöse Aussage dazu nicht möglich.“

Für die Linke hofft Fraktionschefin Petra Ondrejka-Weber hingegen auf ein Umdenken ihrer Ratskollegen und -innen:

Petra Ondrejka-Weber, Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Unnaer Stadtrat. (Foto: Ondrejka-Weber)

„Wir hoffen, dass die Fraktionen, aber auch die Ratsmitglieder noch einmal in Klausur gehen und einen Kompromiss finden,  wie sie ihn beim Vereinshaus Alte Heide und dem Waldstadion Billmerich gefunden haben.

Beim Vereinshaus Alte Heide zum Beispiel hat sich für die Bürger und für die Stadt doch eine win win Situation ergeben. Das Vereinshaus bleibt, der Sportplatz kann überplant werden. Für Billmerich ist ja auch eine Lösung gefunden worden.

Bei der Eishalle sollte ein Kompromiss dann auch möglich sein. Große Teile des Grundstückes können doch an die Stadt zurückgehen zur weiteren Planung.

Ich hoffe auch, dass die  Fraktionen und Ratsmitglieder das Potential des Standortes der Eissporthalle in Unna berücksichtigen, was die Bürgerinitiative hervorgehoben hat und ausschöpfen will.

Wie auch beim Bornekampbad, so muss die Eissporthalle um ihr Überleben kämpfen. Das Bornekampbad ist zu einem Schmuckstein geworden und hat es geschafft, ein unverzichtbarer Bestandteil der Unnaer Attraktivität zu werden.

Ich persönlich trauen dem Verein „Unna braucht Eis“ ebenso zu, dass es ihm gelingt, eine gut funktionierende Eissportmöglichkeit zu erhalten. Für die bei vielen Menschen in Unna, vereinsgebunden oder nicht ein großer Bedarf besteht. Die aber auch noch weitaus mehr Potential beinhaltet.

Das wären unsere Erwartungen, noch mal „links oben“ anzufangen, wie man das in der Musik sagt. Alles noch mal auf den Tisch. Vielleicht in einem interfraktionellen Gespräch. Das werden wir anbieten.“

Quelle: Rundblick Unna

Eishockey-Bund appelliert an Kolter: Eishalle Unna unerlässlich für Fortbestand regionalen Eissports


Die Eissporthalle Unna bei der Besichtigung am 16. 7. 2018. (Archivbild Rundblick Unna)

Fast zeitgleich mit der Unterschriftenübergabe für das Eishallenbegehren (über 6000 sind zuammengekommen, wir berichteten) meldet sich der Deutsche Eishockeybund mit einem dringenden Appell bei Unnas Bürgermeister:

Die Unnaer Eissporthalle sei unerlässlich für den Fortbestand des Eissports in der Region und ein unverzichtbarer integrativer und inklusiver Treffpunkt.

Michael Pfuhl ist der Technische Direktor des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. und in dieser Funktion unter anderem auch auch für den Bau, Erhalt, Betrieb und Sanierung von Eisstadien zuständig.

Er schreibt:

„Mit Interesse und einer gewissen Besorgnis verfolgt der Deutsche Eishockey-Bund e.V. die Entwicklung um die Zukunft der Eissporthalle Unna. Aus unserer Sicht ist der Erhalt dieser Anlage unerlässlich für den Fortbestand des Eissports in Unna und der gesamten Region.

Es ist sicher auch als ein positives Signal zu werten, dass sich mehr als 5000 Menschen Aus Unna und Umgebung mit ihrer Unterschrift zum Erhalt der Eissporthalle bekannt haben.

Natürlich ist uns bewusst, dass Sie als Bürgermeister bzw. Ihr Stadtrat viele Interessen bedienen müssen, aber die Eissporthalle mit ihren jährlich über 100.000 Besuchern, die sich seit jeher bei Jung und Alt großer Beliebtheit erfreut, sollte unbedingt erhalten werden.

Sie besitzt ja darüber hinaus auch eine nicht zu unterschätzende gesellschaftspolitische und integrative Bedeutung in einer sozial eher schwachen Region. Sie ist zentraler Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Senioren aus Unna und Umgebung. Dabei gilt sie seit vielen Jahren schon als geschützter Bereich (clean area).

Sie ist frei von Drogen, Alkohol und Zigaretten!!!

Mit ihrem bezahlbaren Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten für Jung und Alt ist die Eissporthalle Unna ein familienfreundlicher Generationentreff, der durch die regelmäßige Einbeziehung von Migrantengruppen in die vielfältigen Aktivitäten auch einen wesentlichen Beitrag für Integration leistet.

Da sich die Eissport treibenden Vereine aus Unna seit jeher auch immer schon besonders für den Behindertensport wie z.B. Para-Eishockey engagiert haben, kommt der Eissporthalle zusätzlich noch eine ganz besondere Bedeutung als „Inklusionssportstätte“zu.

Angesichts der genannten Fakten möchten wir noch einmal eindriglich an Sie appelieren, den Fortbestand der Eissporthalle in Unna zu sichern. Gerne sind wir bereit, sie und die Vertreter des Stadtrates in einem persönlichen Gespräch von der Notwendigkeit des Fortbestands der Eissporthalle Unna zu überzeugen.“

Quelle: RundblickUnna

Übergabe der 6014 Unterschriften an den Bürgermeister Werner Kolter – Unna

Zur Übergabe der Unterschriften bereit. Foto von Rundblick Unna

Um punkt 16:00 Uhr haben wir uns im Rathaus Unna zur Übergabe der Unterschriften versammelt. Diese wurden um ca. 16:25 Uhr an den Bürgermeister der Stadt Unna (Werner Kolter) überreicht. Die Freude war riesig, denn wir hatten statt der nötigen 3007 Unterschriften satte 6014 im Gepäck. Diese werden nun von der Stadt Unna ausgewertet. „Dies wird seine Zeit in Anspruch nehmen“, sagte der Bürgermeister – sichtlich erstaunt über die Menge der übergebenen Unterschriften. Es ist von 3 – 4 Wochen die Rede.

Das gesamte Team von UNNA.braucht.EIS e.V. bedankt sich bei allen Unterzeichnern. Es ist grandios, wie viel Zuspruch wir aus der Bevölkerung erhalten. Vielen lieben Dank an jeden Einzelnen.

FDP vollzieht Rolle rückwärts bei Eishalle: Aus geharnischter Schelte wird Sympathie-Offensive mit Hinweis aufs Bornekampbad


Das Bornekampbad Unna. (Archivbild RBU)

Aus geharnischter Schelte wird abrupt offensive Sympathiebekundung für das Bestreben der BI, die Halle zu erhalten – in Erinnerung an eine andere damals schon tot geglaubte Einrichtung: das Bornekampbad (BBchen). Für dessen bürgerschafltiche Rettung warf sich damals nämlich maßgeblich die FDP ins Zeug, und das ist ihr nun bei der Diskussion um die Eissporthalle offenbar plötzlich wieder eingefallen.

Der Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ wird es nur recht sein: Sie wird für das eishallenerhaltende Bürgerbegehren heute Nachmittag (7. 2.) um 16 Uhr die Unterstützungsunterschriften im Rathaus übergeben. Die erforderliche Mindestzahl von 3007 Unterstützern ist bei Weitem übertroffen worden (exakte Zahl folgt bei der Übergabe).

Die FDP hatte sich noch im November 2018 mit einer geharnischten Absage an die Bestrebungen der Hallenbewahrer den Zorn der BI und ihrer Sympathisanten zugezogen.„Horrende Kosten, falscher Standort“ wetterte Frakitionschef Günter Schmidt in der damaligen Presseerklärung, in der die FDP den Eishallenabriss sofort nach Fristende forderte und den Neubau der Realschule an dieser Stelle.

Von dieser lautstarken Schelte distanzierten sich die Liberalen nach einem wahren Proteststurm kurz darauf mit Bedauern, sprachen von „missverständlicher Formulierung“.

Die Pressemitteilung vom heutigen Mittag ist eindeutig formuliert – und zwar eindeutigst positiv.

Die Eissporthalle Unna am Bergenkamp. (Archivbild: Rundblick Unna)

„UNNA.braucht.EIS“ bei Liberalen:

Die FDP-Fraktion ließ sich von der Bürgerinitiative „Unna braucht Eis“ ihr Betreibermodell vorstellen. Mit viel Engagement und einem hohen Anteil an Eigenleistungen wollen sie die Eishalle kostendeckend ganzjährig geöffnet halten. Auch die bewährten Sonderveranstal- tungen, wie das sommerliche “Eiscamp“, das Jugendliche aus ganz Europa nach Unna lock- te, sollen fortgeführt werden.

Zudem halten sie die von der Stadt Unna ermittelten Sanierungskosten i.H.v. 8 Millionen € für zu hoch. Ihrer Meinung nach müßte man mit einer viel geringeren Summe auskommen. „Was noch fehlt, ist ein tragfähiges Finanzierungskonzept, das den städtischen Haushalt nicht belastet,“ bemerkte der Fraktionsvorsitzende Günter Schmidt. Daran würde z Zt. mit Hochdruck gearbeitet, versicherte die Bürgerinitiative.

Unter diesen Voraussetzungen begrüßt die FDP die Aktivitäten der Gruppe „Unna braucht Eis“, weil hier ein echtes Bemühen ersichtlich wird, eine städtische Einrichtung zum Wohle der Unnaer Bürgerinnen und Bürger insbesondere für Kinder und Jugendliche zu erhalten.“

Es entspreche einer „liberalen kommunalpolitischen Vorstellung“, so heißt es in der Pressemitteilung der FDP weiter, „wenn Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt eintreten und alles versuchen, Erhaltenswertes zu erhalten.“

Denn dies sei schon einmal gelungen – und dies mit maßgeblicher Unterstützung der FDP, erinnern die Freidemokraten: Und zwar wurde das Bornekampbad gerettet, dessen Schließung seinerzeit schon beschlossene Sache war.

„Dieses Bad besteht bis heute und ist inzwischen das einzige Freibad im gesamten Stadtgebiet.  Warum sollte das nicht heute noch einmal gelingen?“, fragt Fraktionschef Schmidt und betont mit Blick auf die Eishallenrettung:

„Grundsätzlich ist es einmal eine Idee, die die wir ernst nehmen!“

Quelle: Runblick Unna

Bürgerbegehren – Bürgerentscheid: Unnas Eishallenretter überreichen ihre Unterschriftenlisten


Die Unterschriftenstapel. (Foto BI UbE)

Die Mindestzahl an benötigten Unterstützungsunterschriften – 3007  – ist weit übertroffen, verraten Unnas Eishallenretter.

Die genaue Zahl verraten sie am kommenden Donnerstag.

Also am 7. Februar: Dann nämlich werden die Unterschriftenlisten für das Bürgerbegehren zum Erhalt der Eissporthalle im Rathaus an die Stadtverwaltung übergeben.

Wie es dann weitergeht:

Auch die Jüngsten sammelten eifrig mit. (Archivbild RB)

Der Stadtrat wird im nächsten Schritt überprüfen, ob das schriftlich eingereichte Bürgerbegehren zulässig ist. Ist er das, willigt er entweder in das Begehren ein – das heißt in diesem Fall, er revidiert den Ratsbeschluss vom 28. Juni 2018 zum Abriss der Eishalle –

oder er leitet die Durchführung eine Bürgerentscheides ein.

Diesen können (und werden) die Eishallenretter über ihr Bürgerbegehren verlangen.

Der Stadtrat setzt im nächsten Schritt eien einen Termin für den Bürgerentscheid fest. Zuvor werden die Bürger über die Auffassung des Rates zum Thema „Abriss oder Erhalt“ informiert.

Dabei muss im genauso großen Umfang die Position der BI dargestellt werden.

Durchgeführt wird der Entscheid an einem Sonntag. Die Frage auf dem Stimmzettel muss so formuliert sein, dass die Wählenden entweder „Ja“ oder „Nein“ ankreuzen können. Also: Soll die Unnaer Eishalle abgerissen werden? Oder: Soll die Unnaer Eissporthalle weiterbetrieben werden?

Gewonnen haben die Initiatoren des Bürgerentscheids/Begehrens, wenn sie die Mehrheit der gültigen Stimmen auf sich vereinen: Und diese Mehrheit muss mindestens 20 Prozent der Stimmberechtigten betragen (sog. Abstimmungsquorum). Wird das Quorum nicht erreicht, entscheidet der Rat.

Ein Bürgerentscheid ist ebenso bindend wie ein Ratsbeschluss. Abgeändert werden kann er binnen drei Jahren durch einen weiteren Bürgerentscheid abgeändert werden.

Die Eissporthalle Unna bei der Besichtigung am 16. 7. 2018. (Archivbild Rundblick)

Quelle: Rundblick-Unna