https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/eishallen-sanierung-unna-buergerentscheid-mai-100.html
Archiv des Autors: Joachim Jürgens
Schont eure Nerven und bleibt dem Termin fern… ;-)
Liebe Freunde und Mitstreiter!
Wie ihr ja wisst, findet am 07.03. eine weitere Ratssitzung zum Thema „Eissporthalle Unna“ statt. Der Rat wird an diesem Tag entscheiden, ob er dem Bürgerbegehren zur Rettung der Halle entspricht, oder ob er es auf einen formellen Bürgerentscheid ankommen lassen möchte.
Wie aus den lokalen Medien zu entnehmen war, haben sich verschiedene Ratsfraktionen allerdings schon im Vorfeld abschließend positioniert. Insbesondere SPD und die Grünen haben sich klar gegen die Eishalle ausgesprochen. Von daher ist der Ratstermin eigentlich nur noch eine Formsache. Wir von UbE werden den Termin trotzdem wahrnehmen und auch ein klares Statement abgeben. Das gehört zu einer sauberen und konsequenten Abarbeitung aus unserer Sicht dazu. Euch würden wir allerdings empfehlen: Schont eure Nerven und bleibt dem Termin fern. Ihr erspart euch jede Menge Frust und hohen Blutdruck. Letzterer wird sich spätestens dann einstellen, wenn wir die vorgeschobenen Gründe und Bedenken zu Ohren bekommen, die die genannten Parteien gegen den Erhalt der Eishalle ins Feld führen.
Nur mal so als Scherz am Rande: Im Kommunalpolitischen Programm der Unnaer SPD für die Jahre 2014 bis 2020 steht wörtlich (!) „Eine unerlässliche Größe ist die Eissporthalle am Bergenkamp. Sie soll auch zukünftig für alle Eissporttreibende in Unna eine zuverlässige und vielseitige Sportstätte bleiben. Dafür stehen wir als SPD.“ Davon will man bei der SPD jetzt offensichtlich nichts mehr wissen. Wir werden unsere Kräfte jetzt auf den anstehenden Bürgerentscheid konzentrieren. Die endgültige Entscheidung fällt also im Mai!
Eishallen-Bürgerentscheid „Bankrotterklärung der Politik“ – 150.000 € Zuschuss p.A. rechtfertigen kein „Steuern rauf“
Der vorausichtliche Bürgerentscheid zur Unnaer Eishalle: „Ein starkes demokratisches Instrument des Volkes, aber auch eine Bankrotterklärung der politischen Mandatsträger! Politik weiter kraft-, ideen- und mutlos“,
so schimpft die Initiative „UNNA.braucht.EIS“ über die neuesten Entwicklungen im Eishallenstreit.
Dazu bezieht die BI in einer Presseerklärung vom Freitagabend (1.3.) wie folgt Position:
In den letzten Tagen hat die BI UNNA.braucht.EIS viele Gespräche geführt. Es wurde den interessierten Fraktionen und der Stadtverwaltung das Konzept zur Sanierung und zum Betrieb/Instandhaltung der Eissporthalle vorgestellt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass im Rahmen dieser Gespräche überwiegend positive Rückmeldungen zu verzeichnen waren, in der Art: Ja, so könnte es gehen
Es ist insbesondere zu erwähnen, dass der von UNNA.braucht.EIS veranschlagte jährliche Zuschuss von 150.000 EUR in keinem der Gespräche zu großem Kopfschütteln anregte. Warum auch! Ehrlicherweise ist dies kein Betrag, der Steuererhöhungen rechtfertigen würde. Zudem gibt es Einrichtungen in der Stadt Unna, die von weniger Besuchern genutzt werden, aber in erheblich höherem Maße aus dem Stadtsäckel subventioniert werden.
Nun soll also ein Bürgerentscheid helfen.
UNNA.braucht.EIS ist nach vielen Gesprächen mit den Unnaer Bürgern mehr als zuversichtlich, diese Abstimmung für sich entscheiden zu können. Wir sehen diesen Schritt allerdings aus anderen Gründen als durchaus kritisch an.
Nicht ohne Grund haben wir den politisch verantwortlichen Personen noch einmal intensiv (und weitgehend ohne Widerspruch) eine gute und finanzierbare Möglichkeitaufgezeigt, wie die Eissporthalle zu erhalten ist. Es ist das Wesen der Demokratie, Argumente auszutauschen und zu diskutieren. Es ist auch das Wesen unserer repräsentativen Demokratie, dass gewählte Volksvertreter im Sinne des Volkes die anstehenden Entscheidungen fällen!
Der Schritt, die politische Entscheidung vom Volksvertreter hin zum Volke zu delegieren, ist ein Offenbarungseid der politischen Mandatsträger, weil er deutlich macht, wie wenig Kreativität und Gestaltungswillen unsere Ratsleute mitunter aufzubringen bereit oder in der Lage sind.
Wir – UNNA.braucht.EIS – haben mehr geliefert, als jemals vereinbart war. Wir sollten ein tragfähiges Betreiberkonzept aufstellen. Geworden ist es ein umfängliches Konzept zur Sanierung und zum Betrieb/Instandhaltung der Eissporthalle über die kommenden Jahrzehnte.
Dabei haben wir begründet und nachvollziehbar dargelegt, dass dies einerseits kein Vermögen kosten würde und die Stadt zudem von der Betreiberveranwortlichkeit befreit wäre. Wir haben die politisch verantwortlichen Volksvertreter im Unnaer Stadtrat dazu aufgerufen, den Weg zum Erhalt der Eishalle mit uns gemeinsam zu gehen und unser Angebot anzunehmen.
Immerhin hatten wir die Stimmen von deutlich mehr als 5000 Unnaer Bürgerinnen und Bürgern im Gepäck, die unserem Anliegen ihre Zustimmung gegeben haben. Leider sind unsere Ratsvertreter offenkundig nicht Willens oder nicht in der Lage, mit innovativen Ideen und Gestaltungskraft einen Weg einzuschlagen, der allen Interessen gerecht werden und der einen Erhalt der Eissporthalle zu akzeptablen Konditionen ermöglichen würde.
Es steht ein gutes und finanzierbares Angebot zur Abstimmung. Die Politik muss einfach nur den Mut beweisen und sich darauf einlassen. Leider zieht man es aber augenscheinlich vor, sich vor solcherlei Entscheidungen zu drücken und diese auf den Bürger abzuwälzen.
Klarstellen möchten wir folgende Behauptungen:
Aussage Stadt: vergleichsweise hohe Eintrittspreise.
Es wird mit einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 4,50 EUR gerechnet. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Stadt Unna (v.12.11.2018) nennt hierzu: Einzelticket Jugendliche: 4,00 EUR Einzelticket Erwachsene: 4,50 EUR.
Die Aussage der hohen Eintrittspreise ist schlicht nicht richtig und haltbar. Es sind marktübliche Preise – eher im unteren Bereich.
Zu erwähnen ist: Die Eissporthalle würde nach derzeitigem Modell 50.000 Euro Gewinn erwirtschaften (was als gGmbH nicht zulässig ist), eine Absenkung des Eintrittspreises um 0,50 – 0,80 EUR wäre durchaus denkbar. AUSSAGE WIDERLEGT!!
Mehraufwendungen für den Haushalt/Steuererhöhung Mehraufwendungen: 150.000 Euro/Jahr, einmalig bis zur 400.000 EUR (verhandelbar)
Wir bestreiten, dass dieser Betrag Steuererhöhungen gerechtfertigt (wir reden von umgerechnet ca. 2,50 Euro pro Bürger und Jahr). Vernachlässigbar!!
Bei Fördermittel noch Unsicherheiten
Die von uns berücksichtigten und aufgeführten Fördermittel sind faktisch verfügbar und können benutzt/beantragt werden. Unsicher sind weitere Fördermittel (vom Bund und Land) die das ganze Vorhaben noch preiswerter werden lässt. UNZULÄSSIGER EINWAND UND TEILWEISE FAKTISCH FALSCH!!
Erlöse aus Vermarktung der Flächen nicht planbar
Es ist ein Fingerzeig, wie trotz Erhalt der Eissporthalle Gelder generiert werden. Die Verwendung der Gelder kann vom Stadtrat gesteuert werden und kann ein guter Beitrag zur Entschuldung der Stadtkasse leisten. OFFENSICHTLICH DAS THEMA NICHT VERSTANDEN!!
Quelle: Rundblick Unna
Stadt Unna empfiehlt Rat: Bürgerbegehren zum Eishallenerhalt ablehnen – Bürgerentscheid am Europawahltag
Damit hat nun der Souverän, der Bürger, das Wort. Die Entscheidung, ob die Eissporthalle Unna erhalten oder abgerissen wird, soll per Bürgervotum fallen.
Dies schlägt die Stadtverwaltung dem Rat für seine Sitzung am kommenden Donnerstag vor, 7. März. Unter TOP 4 steht darin die Entscheidung über das Bürgerbegehren an, für das die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt und am 7. Februar eingereicht hat.
Zu beschließen hat der Rat laut dem heute (28. 2.) öffentlich gemachten und online gestellten Beschlussvorschlag der Verwaltung vier Punkte:
- Er stellt fest, dass das am 7.2.19 eingereichte Bürgerbegehren zum Erhalt der Eishalle zulässig ist;
- er lehnt das Bürgerbegehren trotz Zulässigkeit ab;
- er legt als Datum für den Bürgerentscheid den Sonntag, 26. Mai, fest (damit fällt die Entscheidung über die Eishalle zeitgleich mit der Europawahl);
- er beauftragt die Verwaltung mit der Vorbereitung und Durchführung des Bürgerentscheides.
Wie berichtet, hatte die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ für ihr Bürgerbegehren gegen den Eishallenabriss über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt, doppelt so viele wie nötig. Diese ließ die Stadt nach der Übergabe vor zwei Wochen prüfen.
An dem Bürgerentscheid müssen mindestens 15 Prozent der wahlberechtigten Unnaerinnen und Unnaer teilnehmen (Quorum). Votierte dann mehr als die Hälfte für den Erhalt, wäre diese Entscheidung für drei Jahre bindend. Erst danach könnte ein neuer Ratsbeschluss erwirkt werden.
Währenddesssen stellte die BI gestern ihr überarbeitetes Betreiber- und Sanierungskonzept vor, das wir in ähnlicher Form nun fast allen Fraktionen vorgestellt wurde. Es enthält ein überarbeitetes Zahlenwerk.
Demnach sei die Sanierung der Halle mit einem „geringen jährlichen städtischen Zuschuss (Zuschuss zur Tilgung) von 150.000 EUR über ca. 20 Jahre möglich“.
Betrieb und Instandhaltung könnten laut BI über den laufenden Betrieb gewährleistet werden, da hierfür Rückstellungen von 60.000 Euro bereit gehalten würden.
Quelle: Runblick Unna
Jetzt ein Bürgerentscheid? Stadt stellt an Weiberkarneval kurzfristig Ratsvorlage zur Eishalle vor
Noch kurzfristiger geht es kaum. Am Mittwochnachmittag lud die Stadt für Donnerstagmittag zur Pressekonferenz in Sachen Eissporthalle ein.
Die Verwaltung veröffentlicht am 28. 2. ihre Vorlage für die Ratsentscheidung zum Bürgerbegehren Eissporthalle. Diese will sie den örtlichen Medienvertretern nach dem Rathaussturm der Kinderkarnevalisten (morgen ist Weiberkarneval) vorab vorstellen.
Wie berichtet, hat die Bürgerinitiative „UNNA.braucht.EIS“ für ihr Bürgerbegehren gegen den Eishallenabriss über 6000 Unterstützungsunterschriften gesammelt, doppelt so viele wie nötig. Diese ließ die Stadt nach der Übergabe vor zwei Wochen prüfen.
Vorschlagen kann die Verwaltung dem Rat nun:
- entweder dem Begehren zu entsprechen – das hieße, den Ratsbeschluss vom 28.6. 2018 zu revidieren und die Eishalle zu erhalten.
- oder das Begehren abzulehnen – dann käme es zum Bürgerentscheid, an dem mindestens 20 Prozent der wahlberechtigten Unnaerinnen und Unnaer teilnehmen müssten (Quorum). Votierte dann mehr als die Hälfte für den Erhalt, wäre diese Entscheidung für drei Jahre bindend. Dann könnte ein neuer Ratsbeschluss erwirkt werden.
Quelle: Rundblick Unna
Langsames Sterben: Viele Eisstadien wurden in den vergangenen Jahren stillgelegt oder drohen abgerissen zu werden
Ein Bericht von Markus Terbach und Michael Bauer von eishockeynews.de
Unna braucht Eis. So lautet das Motto einer Interessensgemeinschaft, die den Abriss der Eissporthalle in Unna verhindern will. 6.014 Unterschriften wurden der Stadt jüngst überreicht, um den Abriss der Eissporthalle am Bergenkamp zu verhindern. Die Initiatoren hoffen auf Bewegung, SPD und CDU haben jüngst Gesprächsbereitschaft signalisiert. Auch der DEB hat in Form seines Technischen Direktors Michael Pfuhl Hilfe zugesichert. Der Ausgang ist offen.
Doch mit dem Beschluss des Abrisses der Halle in Unna und auch in Langenhagen wurde zuletzt wieder einmal sehr deutlich, dass der Pucksport überall dort, wo Eishockey nur in Form von Breitensport bzw. mit Seniorenteams im Amateurbereich stattfindet, vom Aus bedroht ist. Während in München nun ein 100-Millionen-Projekt mit vier Eisflächen entsteht, das DEB-Präsident Franz Reindl als „sensationell für die Region und besonders für den Eishockeysport in der Stadt und im Einzugsgebiet München“ bezeichnet, wurden andernorts Hallen stillgelegt oder bereits abgerissen.
Stillgelegt sind derzeit unter anderem die Hallen im bayerischen Burgkirchen, wo ein Trainingszentrum für die Feuerwehr entstanden ist. Auch im nordrhein-westfälischen Netphen gibt es kein Eis. Die Halle in Waldbronn bei Karlsruhe soll laut Gemeinderatsbeschluss nach der Saison 19/20 geschlossen werden. Der Einsturz des Hallendachs in Bad Reichenhall 2006 mit 15 Toten und 34 Verletzen war in den Folgejahren mit dem richtigen Gutachter an der Hand die Chance, Schließung und Abriss ganz rasch über die Bühne zu bekommen. Das gilt für die Eishallen in Braunschweig, Wilhelmshaven, Winterberg und Göppingen. In Dillingen (Saarland) machte das Dach erst 2017 schlapp. Dort findet sich über den Weg der Zwangsversteigerung kein Käufer. In Kornwestheim musste die Eishalle 2009 dem Neubau für eine Sporthalle für andere Sportarten weichen. Altenau im Harz machte der Eishalle den Garaus, um einem privaten Investor ein Sport- und Freizeitbad errichten zu lassen. Wo einst gefröstelt wurde, wird nun nackt im Thermalwasser gebadet.
Eishallen sind, sofern ab etwa 1970 gebaut, in vielen Kommunen auch Prestigeprojekte gewesen, die für den Wohlstand der noch jungen Bundesrepublik standen. Sie wurden von bereits aktiven Betreibern von Freizeitstätten und auf den Bau solcher Anlagen spezialisierter Architekten als interessante Investition gepriesen. So gelangte der Eishockeysport 1980 auch nach Ahaus im Münsterland. Dort wurde auf dem Grund und Boden eines abgerissenen Krankenhauses ein US-Shopping- und Entertainment-Center im Kleinformat errichtet: ein Supermarkt im Erdgeschoss, Eishalle in der ersten Etage, eine Bowlingbahn in der zweiten, dazu Gastronomie. Nach wenigen Jahren war es bis auf den Supermarkt mit allem vorbei, erst nach der Jahrtausendwende konnte sich ein Kino etablieren und 2015 wurde eine Disco errichtet. Der Supermarkt-Konzern hatte das Objekt irgendwann gekauft und beließ es viele Jahre beim Leerstand mitten im Stadtzentrum.
Besonders absurd war das Schicksal der Eishallen-Technik in Ahaus, Aalen und Achern, wo die letzten Teile der Eisanlage schlussendlich erst gut 25 Jahre später 2015 (Ahaus) bzw. 2017 (Aalen und Achern) abschließend demontiert wurden. In Achern vergingen zwischen Schließung und Abriss der 1979 eröffneten Halle 20 Jahre. In Aalen stabilisierte das Technik-Gebäude jahrelang einen Hang. Nun gewähren es sein Schutt und frischer Mutterboden.
Doch es sei nicht schlecht, sagt Pfuhl, als Technischer Direktor beim DEB zuständig für die Eishallen in Deutschland. „Es gibt schon auch Dinge, die am Laufen sind oder geplant werden.“ Neben dem Projekt in München verweist er auf Neubauten in Kaufbeuren, Freising, Bietigheim, Bremerhaven oder auch Weißwasser sowie viele Sanierungen und Umbauten der letzten Jahre wie in Augsburg, Deggendorf, Schwenningen. „In Kassel ist eine zweite Eisfläche geplant, Mannheim plant eine Akademie, Landshut wird im laufenden Betrieb saniert und auch Köln plant eine weitere Trainingshalle. Da passiert also schon etwas.“ Auch in Nürnberg ist der Bedarf an Eiszeiten so groß, dass man derzeit eine neue Halle mit gleich drei Eisflächen diskutiert.
rEishockey NEWS beschäftigt sich in der aktuellen Printausgabe ausführlich mit der Thematik Eishallen in Deutschland. In einer in losen Abständen geplanten Serie werden wir uns ausführlicher mit einzelnen Standorten, Problemen aber auch Lösungsmöglichkeiten für Vereine oder Kommunen beschäftigen.
Quelle: Eishockeynews.de – Bericht von Markus Terbach und Michael Bauer
Eissporthalle: Auch SPD steht zum Abrissbeschluss
Damit läuft nun alles auf ein Bürgerbegehren hinaus. Kaum etwas deutet darauf hin, dass der Rat der Stadt Unna seinen Beschluss zum Abriss der Eishalle aus freien Stücken zurücknehmen wird.
Auch die SPD-Fraktion erklärte unserer Redaktion auf Nachfrage jetzt, dass sich an ihrer Entscheidung vom vergangenen Sommer grundsätzlich nichts geändert hat: Die Eissporthalle am Bergenkamp soll abgerissen, das Grundstück vermarktet werden für Wohnbauzwecke.
Diesen Mehrheitsbeschluss vom 28. Juni 2018 hatte der Stadtrat lediglich ausgesetzt bis zum Ende des Jahres. In dieser Zeit war jedoch ein Bürgerbegehren angelaufen, für das die Erhaltungsverfechter dem Bürgermeister vorige Woche über 6000 Unterstützungsunterschriften überreichten – doppelt so viele wie für das Begehren benötigt.
Das ändert für die SPD erst einmal nichts an ihrem Standpunkt. Gleichwohl – sie möchte noch einmal reden.
„Die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna steht zu dem im vergangenen Jahr getroffenen Beschluss“, teilte uns Fraktionsgeschäftführer Andreas Voß auf Nachfrage mit. „Die nun durch die Bürgerinitiative vorgelegten 6000 Unterschriften zeugen von einem hohen Engagement der Akteure innerhalb der Initiative. Daher wird die SPD- Fraktion nochmals das Gespräch mit der Initiative suchen, um sich die Argumente anzuhören.“
Praktisch identisch äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Rudolf Fröhlich, Skepsis überwiegt ebenso bei der Freien Liste Unna (FLU). Die Grünen äußern sich bisher nicht zur Eishalle, sie hatten ihren Standpunkt – klares Nein zum Erhalt – in der Ratsabstimmung deutlich genug artikultiert. Zu den Erhaltern übergeschwenkt ist hingegen die FDP, während die Linke von Anfang an strikt für den Erhalt der Eissporthalle war.
Quelle: Rundblick Unna
Alles wieder auf Start mit Eishalle? CDU tendiert weiter zu „Nein“ – Linke hofft auf Kompromiss
Nach dem abrupten Umschwenken der FDP auf die Linie der Befürworter und der äußerst skeptischen Lageeinschätzung des FLU-Vorsitzenden Klaus Göldner teilten uns am Freitagabend zwei weitere Fraktionsvorsitzende ihre Bewertung der aktuellen Situation mit.
Für die CDU schrieb uns Rudolf Fröhlich:
„Ich habe in dieser Frage noch keinen Fraktionsbeschluss herbeigeführt. Die Meinungen in der Fraktion tendieren aber nach meiner Einschätzung dahin, dem Begehren NICHT stattzugeben. An meiner persönlichen Einstellung dazu würden im Übrigen auch 6000 gültige Unterschriften nichts ändern.“
Indes müssten die Unterschriftenlisten ohnehin zunächst durch die Verwaltung geprüft werden. „Erst dann werden wir wissen, wie viele gültige Unterschriften vorliegen. Vorher ist für mich eine seriöse Aussage dazu nicht möglich.“
Für die Linke hofft Fraktionschefin Petra Ondrejka-Weber hingegen auf ein Umdenken ihrer Ratskollegen und -innen:
„Wir hoffen, dass die Fraktionen, aber auch die Ratsmitglieder noch einmal in Klausur gehen und einen Kompromiss finden, wie sie ihn beim Vereinshaus Alte Heide und dem Waldstadion Billmerich gefunden haben.
Beim Vereinshaus Alte Heide zum Beispiel hat sich für die Bürger und für die Stadt doch eine win win Situation ergeben. Das Vereinshaus bleibt, der Sportplatz kann überplant werden. Für Billmerich ist ja auch eine Lösung gefunden worden.
Bei der Eishalle sollte ein Kompromiss dann auch möglich sein. Große Teile des Grundstückes können doch an die Stadt zurückgehen zur weiteren Planung.
Ich hoffe auch, dass die Fraktionen und Ratsmitglieder das Potential des Standortes der Eissporthalle in Unna berücksichtigen, was die Bürgerinitiative hervorgehoben hat und ausschöpfen will.
Wie auch beim Bornekampbad, so muss die Eissporthalle um ihr Überleben kämpfen. Das Bornekampbad ist zu einem Schmuckstein geworden und hat es geschafft, ein unverzichtbarer Bestandteil der Unnaer Attraktivität zu werden.
Ich persönlich trauen dem Verein „Unna braucht Eis“ ebenso zu, dass es ihm gelingt, eine gut funktionierende Eissportmöglichkeit zu erhalten. Für die bei vielen Menschen in Unna, vereinsgebunden oder nicht ein großer Bedarf besteht. Die aber auch noch weitaus mehr Potential beinhaltet.
Das wären unsere Erwartungen, noch mal „links oben“ anzufangen, wie man das in der Musik sagt. Alles noch mal auf den Tisch. Vielleicht in einem interfraktionellen Gespräch. Das werden wir anbieten.“
Quelle: Rundblick Unna
Eishockey-Bund appelliert an Kolter: Eishalle Unna unerlässlich für Fortbestand regionalen Eissports
Fast zeitgleich mit der Unterschriftenübergabe für das Eishallenbegehren (über 6000 sind zuammengekommen, wir berichteten) meldet sich der Deutsche Eishockeybund mit einem dringenden Appell bei Unnas Bürgermeister:
Die Unnaer Eissporthalle sei unerlässlich für den Fortbestand des Eissports in der Region und ein unverzichtbarer integrativer und inklusiver Treffpunkt.
Michael Pfuhl ist der Technische Direktor des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. und in dieser Funktion unter anderem auch auch für den Bau, Erhalt, Betrieb und Sanierung von Eisstadien zuständig.
Er schreibt:
„Mit Interesse und einer gewissen Besorgnis verfolgt der Deutsche Eishockey-Bund e.V. die Entwicklung um die Zukunft der Eissporthalle Unna. Aus unserer Sicht ist der Erhalt dieser Anlage unerlässlich für den Fortbestand des Eissports in Unna und der gesamten Region.
Es ist sicher auch als ein positives Signal zu werten, dass sich mehr als 5000 Menschen Aus Unna und Umgebung mit ihrer Unterschrift zum Erhalt der Eissporthalle bekannt haben.
Natürlich ist uns bewusst, dass Sie als Bürgermeister bzw. Ihr Stadtrat viele Interessen bedienen müssen, aber die Eissporthalle mit ihren jährlich über 100.000 Besuchern, die sich seit jeher bei Jung und Alt großer Beliebtheit erfreut, sollte unbedingt erhalten werden.
Sie besitzt ja darüber hinaus auch eine nicht zu unterschätzende gesellschaftspolitische und integrative Bedeutung in einer sozial eher schwachen Region. Sie ist zentraler Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Senioren aus Unna und Umgebung. Dabei gilt sie seit vielen Jahren schon als geschützter Bereich (clean area).
Sie ist frei von Drogen, Alkohol und Zigaretten!!!
Mit ihrem bezahlbaren Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten für Jung und Alt ist die Eissporthalle Unna ein familienfreundlicher Generationentreff, der durch die regelmäßige Einbeziehung von Migrantengruppen in die vielfältigen Aktivitäten auch einen wesentlichen Beitrag für Integration leistet.
Da sich die Eissport treibenden Vereine aus Unna seit jeher auch immer schon besonders für den Behindertensport wie z.B. Para-Eishockey engagiert haben, kommt der Eissporthalle zusätzlich noch eine ganz besondere Bedeutung als „Inklusionssportstätte“zu.
Angesichts der genannten Fakten möchten wir noch einmal eindriglich an Sie appelieren, den Fortbestand der Eissporthalle in Unna zu sichern. Gerne sind wir bereit, sie und die Vertreter des Stadtrates in einem persönlichen Gespräch von der Notwendigkeit des Fortbestands der Eissporthalle Unna zu überzeugen.“
Quelle: RundblickUnna
Übergabe der 6014 Unterschriften an den Bürgermeister Werner Kolter – Unna
Um punkt 16:00 Uhr haben wir uns im Rathaus Unna zur Übergabe der Unterschriften versammelt. Diese wurden um ca. 16:25 Uhr an den Bürgermeister der Stadt Unna (Werner Kolter) überreicht. Die Freude war riesig, denn wir hatten statt der nötigen 3007 Unterschriften satte 6014 im Gepäck. Diese werden nun von der Stadt Unna ausgewertet. „Dies wird seine Zeit in Anspruch nehmen“, sagte der Bürgermeister – sichtlich erstaunt über die Menge der übergebenen Unterschriften. Es ist von 3 – 4 Wochen die Rede.
Das gesamte Team von UNNA.braucht.EIS e.V. bedankt sich bei allen Unterzeichnern. Es ist grandios, wie viel Zuspruch wir aus der Bevölkerung erhalten. Vielen lieben Dank an jeden Einzelnen.